Thailand Visareform sorgt für Aufruhr unter Expats: Neue 60-Tage-Regel und DTV-Visum führen zu Verwirrung und Kritik
Bangkok, Thailand — Die jüngsten Änderungen der thailändischen Visabestimmungen haben bei den Expats in Thailand für große Aufregung gesorgt.
Die Einführung der 60-Tage-Visumbefreiung und des 180-Tage-Reisevisums sorgt nicht nur für Verwirrung, sondern macht auch die teuren Elite-Visa, die viele Expats erworben haben, praktisch wertlos.
Geoffrey Fisher, ein britischer Expat, der kürzlich 900.000 Baht (etwa 20.000 britische Pfund) für das fünfjährige Elite-Visum bezahlt hat, äußerte seinen Unmut über die neuen Regelungen: „Ich habe mein Geld verschwendet.
Jetzt kann praktisch jeder für eine lächerliche Summe fast unbegrenzt in Thailand bleiben.“ Fisher ist nicht allein in seiner Enttäuschung; viele andere Langzeitaufenthalts-Expats fühlen sich durch die neuen Visa-Optionen benachteiligt.
Die 60-Tage-Visumbefreiung, die es Ausländern ermöglicht, sich für zwei Monate ohne Visum in Thailand aufzuhalten, kann bei der örtlichen Einwanderungsbehörde anscheinend um weitere 30 Tage verlängert werden.
Dies erfordert jedoch einen Grenzübertritt, um den gesamten Prozess erneut zu starten. Einige Einwanderungsbeamte am Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi haben sogar Neuankömmlingen gesagt, sie könnten nun so oft über die Grenze gehen, wie sie wollten.
Diese Informationen führen zu noch mehr Verwirrung und Frustration unter den Expats.
Ein weiteres neues Visum, das Destination Thailand Visa (DTV), bietet 180 Tage Aufenthalt für 10.000 Baht (rund 200 britische Pfund) mit der Möglichkeit, die Aufenthaltsdauer um weitere 180 Tage zu verlängern.
Das Visum kann durch eine kurze Ausreise aus dem Land wiederholt werden.
Trotz der scheinbaren Flexibilität kritisieren viele Expats diese Option als unzureichend, insbesondere im Vergleich zu den Anforderungen und Kosten des bisherigen Elite-Visums.
Dan Silverman, ein amerikanischer Expat, der aufgrund seiner Pensionierung eine jährliche Verlängerung seiner Aufenthaltserlaubnis erhält, sagte: „Das ist einfach lächerlich.
Ich muss 800.000 Baht auf einer thailändischen Bank aufbewahren, eine Krankenversicherung abschließen und mich ständig ändernden Vorschriften stellen.
Wofür, wenn man mit den neuen Visa kommen und gehen kann, wie man will?“ Seine Meinung spiegelt die weit verbreitete Frustration der Expats wider, die in den sozialen Medien lautstark ihre Unzufriedenheit äußern.
Die neuen Visa-Bestimmungen haben zu einem Missverständnis darüber geführt, wie oft die 60-Tage-Visumbefreiung in Anspruch genommen werden kann.
Das DTV verlangt von den Antragstellern entweder eine Kaution in bar oder einen anderen Nachweis in Höhe von 500.000 Baht.
Es richtet sich hauptsächlich an digitale Nomaden und Freiberufler, die für ausländische Unternehmen arbeiten. Bewerber müssen der thailändischen Botschaft Arbeitsverträge oder Portfolios ihrer geleisteten Arbeit vorlegen.
Das Außenministerium akzeptiert auch DTV-Anträge von Teilnehmern an thailändischen „Soft Power“-Aktivitäten wie Thai-Kochkursen, Muay-Thai-Training, medizinischer Behandlung, Musikfestivals oder Seminaren.
Trotz der erforderlichen Unterlagen gibt es große Bedenken wegen der Unklarheiten in Bezug auf die neuen Regelungen.
Ein Expat mit einer einjährigen Eheverlängerung fragte sich: „Würde Ihnen ein Terminbrief aus einem Krankenhaus für die Zahnextraktion 180 Tage plus eine Verlängerung um 180 Tage ermöglichen? Braucht ein Ausländer, der thailändische Küche lernen möchte, fünf Jahre, um kochen zu lernen?“
Einwanderungsberater weisen darauf hin, dass das grundlegende Problem darin liegt, dass das Außenministerium die Visa der Botschaften kontrolliert, während das Einwanderungsbüro des Innenministeriums für Verlängerungen und das, was nach der Ankunft passiert, zuständig ist.
Einwanderungsanwalt Jessataporn Bunnag sagte: „Das DTV überträgt den Botschaften eine große Verantwortung für die Überprüfung der Erstanträge und dem Einwanderungsbüro für die Überwachung von Verlängerungen und Wiederholungen.“ Er erwartet eine Klärung, sobald die Auswirkungen der Änderungen analysiert worden seien.
Nächste Woche wird die Zeitung Narunchai Niddad, stellvertretenden Direktor für konsularische Angelegenheiten im Außenministerium, interviewen.
Viele Expats fragen sich bereits, wie gut die neuen Visa-Nutzer verstehen werden, dass sie, sobald sie sich sechs Monate oder länger in einem Kalenderjahr in Thailand aufhalten, als Steueransässige gelten und der thailändischen Einkommenssteuerpolitik unterliegen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neuen Regelungen langfristig auf die Expat-Community auswirken werden.