Anutin Charnvirakul in Aufregung: Bhumjaithai-Partei kritisiert überraschende Cannabis-Rückstufung
Inmitten der aktuellen politischen Kontroversen hat Anutin Charnvirakul, der Vorsitzende der Bhumjaithai-Partei und stellvertretende Premierminister Thailands, seine Verwirrung über die überraschende Kehrtwende der Regierung bei der Cannabis-Einstufung zum Ausdruck gebracht.
Die Debatte dreht sich um die mögliche Rückkehr von Cannabis auf die Liste der Betäubungsmittel, die bereits am 23. Juli 2024 dem Narcotics Control Board (NCB) zur weiteren Prüfung vorgelegt wurde.
Bhumjaithai-Partei fordert Klarheit und Beweise
Anutin Charnvirakul äußerte sich besorgt, dass der Vorschlag zur erneuten Kriminalisierung von Cannabis nicht ausreichend durch wissenschaftliche Beweise gestützt wird.
In einem Gespräch mit Premierminister Srettha Thavisin forderte Charnvirakul, dass umfassende Studien durchgeführt werden, um die Notwendigkeit einer Rückstufung zu untermauern. „Wir müssen sicherstellen, dass Entscheidungen auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen basieren, bevor wir eine so bedeutende politische Maßnahme ergreifen“, erklärte Charnvirakul.
Die Bhumjaithai-Partei, die eine entscheidende Rolle in der thailändischen Politik spielt, behält sich das Recht vor, gegen die Rückkehr von Cannabis als Betäubungsmittel zu stimmen, falls das NCB darüber beraten sollte.
Dies könnte zu einem weiteren politischen Konflikt zwischen der Bhumjaithai-Partei und der Pheu Thai Partei führen, die ebenfalls in die Debatte verwickelt ist.
Parallel zu diesen politischen Auseinandersetzungen versammelten sich am Donnerstag zahlreiche Gesundheitsgruppen und das Youth Network Against Cannabis (YNAC) vor der Zentrale des NCB.
Die Organisationen übergaben eine Petition, die von über 200.000 Menschen unterschrieben wurde, und forderten die erneute Einstufung von Cannabis als Betäubungsmittel.
Dr. Smith Srisont, Assistenzprofessor an der medizinischen Fakultät der Mahidol-Universität am Ramathibodi-Krankenhaus, wies darauf hin, dass Studien der Vereinten Nationen ein erhöhtes Risiko von Sucht und psychischen Problemen bei Cannabiskonsum zeigen.
Aktivisten organisieren Proteste gegen Cannabis-Rückstufung
Am Freitag planen Aktivisten, die sich gegen die Wiedereinstufung von Cannabis als Narkotikum wenden, eine weitere Demonstration vor dem Regierungsgebäude.
Diese Proteste werden von führenden Persönlichkeiten wie Parnthep Pourpongpan, Dekan des College of Oriental Medicine an der Rangsit University, Prof. Dr. Thiravat Hemachudha und der ehemaligen Senatorin Rosana Tositrakul angeführt.
Die Aktivisten setzen sich dafür ein, dass die Regierung ihre Position zur Cannabis-Einstufung überdenkt und die Anliegen der Bürger stärker berücksichtigt.
Politische Spannungen und zukünftige Entwicklungen
Die Auseinandersetzungen um die Cannabis-Einstufung verdeutlichen die tiefen politischen und gesellschaftlichen Spaltungen in Thailand.
Während die Bhumjaithai-Partei und ihre Anhänger weiterhin eine sachliche Diskussion und fundierte Entscheidungen fordern, drängen andere Gruppen auf eine schnelle Rückkehr zu strengeren Kontrollen.
Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Zukunft der Cannabis-Politik in Thailand sein, während alle Beteiligten auf eine Lösung hoffen, die sowohl den gesundheitlichen Bedenken als auch den politischen Interessen gerecht wird.