Bangkok — Die thailändische Premierministerin Paetongtarn Shinawatra gab im Anschluss an eine Kabinettssitzung eine wegweisende Entscheidung bekannt: Über 483.000 Migranten und Angehörige ethnischer Minderheiten, die seit vielen Jahren in Thailand leben oder im Land geboren wurden, sollen die thailändische Staatsbürgerschaft erhalten.
Dieses historische Vorhaben zielt darauf ab, langwierige Staatsbürgerschafts- und Aufenthaltsprobleme zu lösen und die Wirtschaft durch den Abbau bürokratischer Hürden zu stärken, die diese Menschen an einer regulären Beschäftigung hindern.
Nach Informationen des Nationalen Sicherheitsrats (NSC) leben derzeit rund 825.635 Angehörige ethnischer Minderheiten in Thailand, von denen 483.626 auf die offizielle Bestätigung ihres Status warten. Diese bedeutende Richtlinie ersetzt einen vorherigen Kabinettsbeschluss aus dem Jahr 2021 und stellt einen wichtigen Fortschritt für die betroffenen Gemeinschaften dar.
Die Einwanderung in Thailand hat eine lange Geschichte, mit der ersten Welle, die bereits im Jahr 1984 einsetzte, gefolgt von einer zweiten zwischen 2005 und 2011. Dies hat zur Bildung von Familien geführt, einschließlich in Thailand geborener Kinder aus Minderheitengruppen und nicht registrierter Migranten.
Ohne die neuen Maßnahmen könnte die Bearbeitung ihrer Statusanträge bis zu 44 Jahre in Anspruch nehmen, erklärte Regierungssprecher Jirayu Huangsab. Mit der Aktualisierung der Richtlinie wird der Prozess zur Eignungsprüfung vereinfacht.
Zukünftige Antragsteller können nun ihre Qualifikationen sowie ihre kriminelle Vergangenheit selbst bescheinigen, anstatt sich langwierigen Prüfungen durch verschiedene Behörden zu unterziehen. Zudem sollen lokale Behörden die Genehmigungen erteilen, was den Prozess beschleunigt.
Die neue Politik wird nicht nur das Leben von Hunderttausenden von Menschen verbessern, sondern auch bedeutende wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen. Die Vorschrift wird es diesen Einwohnern ermöglichen, legal am Wirtschaftsleben teilzunehmen und somit zur Stabilität und zum Wachstum der thailändischen Wirtschaft beizutragen.
„Diese 483.000 Menschen leben seit langer Zeit in Thailand, können regelmäßig arbeiten und besitzen wichtige Dokumente. Daher ist es für die Regierung unerlässlich, ihren Status zu formalisieren, damit sie frei reisen können und die Wirtschaft ankurbeln“, betonte Jirayu.
Dieser Schritt wird voraussichtlich eine positive Entwicklung für verschiedene Sektoren der thailändischen Gesellschaft bedeuten und die Integration weiter vorantreiben.