Die thailändische Regierung zeigt sich zurückhaltend, nachdem die USA als Reaktion auf Handelsungleichgewichte Strafzölle von bis zu 36% auf thailändische Exporte verhängt haben. Experten raten zu einer abwartenden Haltung, anstatt vorschnell mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren.
USA signalisieren Verhandlungsbereitschaft – Thailand in Warteschlange
Die US-Regierung hat auf Thailands Anfrage für Gespräche reagiert, doch ein genauer Termin steht noch nicht fest. Somjai Phagaphasvivat, ein unabhängiger Politik- und Wirtschaftsexperte, betont, dass Bangkok eine durchdachte Strategie benötigt.
„Die USA spielen ein klassisches ‚Chicken Game‘ – kleine Länder beugen sich, während Großmächte wie China und die EU Widerstand leisten“, so Somjai. China habe bereits mit Gegenmaßnahmen reagiert und seine Zölle auf US-Importe auf 125% erhöht.
ASEAN als Block? Kaum Einigkeit im Handelsstreit
Trotz der gemeinsamen Sorge der ASEAN-Staaten über die US-Zölle sei ein geschlossenes Vorgehen unwahrscheinlich, meint Somjai. Die Staatengemeinschaft sei zu uneinig, um sich gegen die USA zu stellen. Stattdessen solle Thailand die Krise nutzen, um Handelskooperationen zu stärken.
Wirtschaftliche Folgen für Thailand noch überschaubar
Zwar könnte das Wachstum von 3% auf 1% sinken, doch eine schwere Krise sei noch nicht in Sicht. Sollte sich der Konflikt jedoch auf die EU ausweiten, könnte die globale Wirtschaft ins Wanken geraten.
Experten raten: Keine übereilten Zugeständnisse machen
Nonarit Bisonyabut vom Thailand Development Research Institute warnt davor, zu schnell nachzugeben. Die USA verfolgten eine langfristige Strategie, um die globale Handelsordnung umzugestalten. „Wer zu früh nachgibt, verliert mehr, als er gewinnt“, so Nonarit.
Thailand sollte abwarten, Verhandlungen vorbereiten – aber nicht in Panik verfallen.