In der aufregenden Welt des Tourismus sieht sich Thailand 2024 mit einigen entscheidenden Herausforderungen konfrontiert, während es versucht, sein Defizit auf dem wichtigen japanischen Markt auszugleichen.
Die touristische Bilanz zwischen Thailand und Japan war in diesem Jahr durch verschiedene Faktoren geprägt, darunter der starke Baht und die verheerenden Überschwemmungen, die sowohl Thailand als auch Japan betroffen haben.
Bis August 2024 haben bereits 706.500 Thai das Land der aufgehenden Sonne besucht, während nur 668.221 japanische Touristen nach Thailand reisten. Dieser Rückstand von rund 38.000 Besuchern ist im Vergleich zum Vorjahr beunruhigend, als Japan einen Überschuss von mehr als 189.000 Touristen verzeichnen konnte. Trotz dieser Lücke gibt es Stimmen von Experten, die optimistisch auf die bevorstehenden Monate blicken.
Chuwit Sirivejkul, Regionaldirektor für Marketing in Ostasien bei der thailändischen Tourismusbehörde (TAT), zeigt sich zuversichtlich, dass der japanische Markt in der Hochsaison mindestens eine Million Besucher anziehen wird.
Die letzten Monate des Jahres sind traditionell von hoher Reisetätigkeit geprägt, besonders unter thailändischen Touristen, die Japan aufgrund des Herbstlaubs und der malerischen Landschaften aufsuchen.
Die Vorfreude auf einen wieder wachsenden Markt wird durch den erwarteten Wettbewerb um Flugplätze untermauert, der bereits im Vorjahr zu einem Anstieg der Flugpreise geführt hat.
Nach wie vor ist die Verfügbarkeit von Sitzplätzen auf nur 65 % des Niveaus von 2019 zurückgegangen. Ein weiteres zentrales Thema ist die demografische Veränderung in Japan.
Ein beunruhigender Trend ist der Rückgang des Reisebedarfs unter der älteren Bevölkerung, da 30 % der Japaner mittlerweile über 65 Jahre alt sind. Diese Gruppe hat sich in ihrem Reisebudget zunehmend konservativer verhalten, was sich negativ auf die Reisefrequenz auswirken könnte.
Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die Japan Association of Travel Agents Rabatte auf die Passverlängerung eingeführt, um ältere Reisende zu ermutigen. Zusätzlich zur Herausforderung des hohen Baht gibt es einen Lichtblick: die aufstrebende junge Generation und die damit verbundenen digitalen Nomaden.
Obwohl sie derzeit nur 20 % der japanischen Besucher in Thailand ausmachen, sieht man in dieser Gruppe großes Potenzial. Ihre Nachfrage nach Reisen, besonders für Studienreisen, Konzerte und Kulturevents, könnte entscheidend zur Erholung des thailändischen Tourismussektors beitragen.
Mit einem stabilen Durchschnittseinkommen von über 50.000 Baht (ca. 1.535 US-Dollar) pro Reise, sind die Ausgaben der japanischen Touristen in Thailand nach wie vor hoch.
Diese positive wirtschaftliche Stimmung, unterstützt durch das Gehaltswachstum, bietet eine zusätzliche Perspektive. Trotzdem bleiben Naturkatastrophen ein besorgniserregender Faktor, da sowohl Thailand als auch Japan von extremen Wetterereignissen betroffen sind.
In Anbetracht all dieser Faktoren platziert sich Thailand weiterhin als viertbeliebtestes Reiseziel für japanische Touristen, hinter Südkorea und den USA sowie Taiwan. Die Strategien und Maßnahmen der thailändischen Tourismusbehörde könnten entscheidend dafür sein, einen Anstieg der Besucherzahlen gegen Ende des Jahres zu erzielen und den Wettkampf mit Japan aufrechtzuerhalten. Die Entwicklungen der kommenden Monate bleiben mit Spannung abzuwarten, während Thailand seinen Platz auf der Karte der japanischen Reisenden festigen will.