Bangkok — Thailand sieht sich mit einer alarmierenden Zunahme an fettleibigen Kindern konfrontiert, wie eine aktuelle Studie zeigt. Trotz der Vielfalt und Beliebtheit der thailändischen Küche, die oft als gesund gilt, hat das Land den zweifelhaften Rang einer der höchsten Kinderfettleibigkeitsraten in der ASEAN-Region erreicht, übertroffen nur von Malaysia und Brunei.
Laut der Studie konsumieren 84,1 % der thailändischen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren regelmäßig salzhaltige Snacks. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die umgehendes Eingreifen erfordert. Um diesem wachsenden Problem entgegenzuwirken, haben die Thai Health Promotion Foundation (ThaiHealth) und das Gesundheitsministerium Partnerschaften mit der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) und mehreren anderen Gesundheitsorganisationen gebildet.
Diese Zusammenarbeit führte zu einer Veranstaltung im Bangkok Art and Culture Centre mit dem Titel „Lassen Sie Kinder nicht fettleibig werden“. Ziel der Veranstaltung war es, das Bewusstsein für gesündere Ernährungsweisen zu schärfen und einen kulturellen Wandel herbeizuführen.
Dabei wurden kreative Medien und innovative Strategien vorgestellt, die Kindern helfen sollen, sich gesünder zu ernähren.
Im Zentrum der Bemühungen steht die Förderung einer abwechslungsreichen Ernährung, die den Konsum von Obst und Gemüse betont und Zucker, Fette und Salz reduziert. Yanee Ratborirak, stellvertretende Direktorin des Büros zur Förderung des Mediensystems und geistiger Gesundheit von ThaiHealth, hob die Dringlichkeit der Situation hervor.
Die im Jahr 2023 erhobenen Daten zeigen bereits signifikante Fettleibigkeitsraten: 9,13 % bei Kindern bis fünf Jahre, 13,4 % bei Sechs- bis 14-Jährigen und 13,2 % bei 15- bis 18-Jährigen. Mit der Unterstützung von Schulen, Familien und Gemeindevorstehern soll ein Umdenken in Bezug auf gesunde Ernährung angeregt werden.
Sa-nga Damapong, ein erfahrener Berater der thailändischen Ernährungsvereinigung, pries die Fortschritte der Initiative, die bereits im vergangen Jahrzehnt begonnen haben, und wies auf die entscheidende Rolle von Medien und Methoden hin, die den Weg zu einem gesünderen Lebensstil für Kinder ebnen.
Jüngste Prognosen der World Obesity Federation deuten darauf hin, dass bis 2030 weltweit die Hälfte aller Kinder von Fettleibigkeit betroffen sein könnte. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit eines kulturellen Wandels hin zu gesünderen Lebensweisen. Die Initiativen in Thailand könnten hierbei als Modell für andere Länder dienen, um diesen beunruhigenden Trend umzukehren.