Bangkok — In den letzten Monaten haben Diskussionen rund um die Gesundheitsversorgung für nicht-thailändische Patienten an den thailändischen Grenzkrankenhäusern, wie jenem in Tak, zugenommen. Berichte deuteten darauf hin, dass angeblich immer mehr Patienten aus Nachbarländern wie Myanmar in Thailand medizinische Hilfe suchen. Dieser angebliche Anstieg ließ Bedenken aufkommen, ob das öffentliche Gesundheitssystem den vermeintlichen Druck bewältigen kann.
Dr. Montien Kanasawadse, stellvertretender Staatssekretär im Gesundheitsministerium, stellte jedoch im Gespräch mit der Bangkok Post klar, dass das Grundkonzept des Gesundheitssystems beinhaltet, allen auf thailändischem Boden befindlichen Personen eine Basisversorgung zu bieten. Verschiedene Fonds und Programme sind eingerichtet, um dabei zu helfen, unter anderem durch Unterstützung internationaler Organisationen.
Einige Bedenken stammen aus Beiträgen in sozialen Medien, in denen behauptet wird, dass Migrantinnen aus Nachbarländern nach Thailand kommen, in der Hoffnung, ihren Kindern die thailändische Staatsbürgerschaft zu ermöglichen.
Doch nur drei spezifische Gruppen von Nicht-Thailändern haben Anspruch auf kostenlose Gesundheitsversorgung: Staatenlose mit thailändischer Identifikationsnummer, ausländische Arbeitnehmer mit Arbeitserlaubnis und registriertem Sozialversicherungsprogramm sowie Migranten mit Krankenversicherung.
Dr. Thiravat Hemachudha vom Nationalen Komitee zur Reform des öffentlichen Gesundheitswesens warnte vor überhöhten Belastungen des Systems und warf ein, dass ungedeckte Gesundheitskosten möglicherweise langfristig das System gefährden könnten.
Fehlende klare Maßnahmen könnten gar das Gesundheitssystem an seine Grenzen bringen. Trotz dieser Bedenken ist die Realität vor Ort nicht so drastisch, wie vielfach berichtet.
Ärzte wie jener aus dem Mae Sot Krankenhaus berichten, dass der Anteil der nicht-thailändischen Patienten seit Jahren konstant bei etwa 40% liegt, wobei die meisten ihre Behandlungskosten selbst tragen. Hilfe von internationalen NGOs und verschiedenen Gesundheitsfonds stellt sicher, dass die finanzielle Belastung in Schach gehalten werden kann.
Dennoch wird der Aufbau eines eigenen funktionierenden öffentlichen Gesundheitssystems in Myanmar als ideal angesehen, um diesen Bedarf lokal zu decken.
Dr. Supakit Sirilak vom Health Systems Research Institute betonte, dass die Regierung jährlich Finanzmittel für Grenzkrankenhäuser und staatenlose Personen bereitstellt, um Missverständnissen vorzubeugen. Dr. Montien fügte hinzu, dass Migranten Unterstützung beantragen können, und humanitäre Organisationen oft die Kosten ausgleichen, die Patienten nicht selbst tragen können.
Die Diskussion über Gesundheitsversorgung für Migranten soll zu keiner erhöhten Spannung in der Region führen. Stattdessen sollte ein ausgewogenes und respektvolles Verständnis aller Beteiligten gefördert werden, um das humanitäre Prinzip zu wahren und auch weiterhin eine adäquate medizinische Versorgung sicherzustellen.