Bangkok — Die thailändische Polizei hat kürzlich zwei bedeutende Betrugsnetze aus China zerschlagen, die für einen massiven Anstieg an betrügerischen Aktivitäten verantwortlich waren. Innerhalb von nur drei Tagen registrierten die Behörden über 700 Millionen betrügerische Telefonanrufe und eine Million gefälschte SMS-Nachrichten, die an ahnungslose Opfer gesendet wurden.
Generalleutnant Thatchai Pitaneelabut, der stellvertretende nationale Polizeichef und Direktor der thailändischen Aktionsgruppe zur Bekämpfung von Cyberkriminalität, präsentierte die Ergebnisse dieser strategischen Einsätze. In einer Pressemitteilung erklärte er, dass diese Maßnahmen im Einklang mit der Politik von Premierministerin Paetongtarn Shinawatra stehen, die eine entschlossene Bekämpfung von Cyber- und grenzüberschreitender Kriminalität zum Ziel hat.
Im Rahmen der ersten Razzia stießen die Ermittler auf ein Syndikat, das über 10.000 Telefonnummern mit der Vorwahl 02 angemietet hatte. Diese Nummern wurden genutzt, um potenzielle Opfer anzurufen und sie zur Teilnahme an betrügerischen Investitionsplänen zu bewegen.
Eine umfassende Untersuchung offenbarte, dass diese Nummern mehr als 730 Millionen Mal in Betrugsversuche involviert waren, ohne dass jemals echte Beweise für die physische Anwesenheit der Kriminellen in Thailand vorlagen. Infolgedessen ergingen Haftbefehle gegen 24 Verdächtige, darunter neun Ausländer und 15 thailändische Bürger.
Bisher wurden bereits zehn Personen in Gewahrsam genommen.
Im zweiten Teil der Operation wurde der 35-jährige Chinese Yang Muyi verhaftet, der mit seinem Fahrzeug und aufgerüsteten falschen Basisstationen innerhalb von drei Tagen nahezu eine Million gefälschte SMS-Nachrichten an Fußgänger auf der belebten Sukhumvit Road in Bangkok verschickte.
Diese Nachrichten zielten darauf ab, die Empfänger in betrügerische Machenschaften zu locken. Die Polizei fand in seinem Fahrzeug eine mobile Stromquelle, einen WLAN-Router und mehrere Smartphones, die er für seine kriminellen Aktivitäten genutzt hatte. Yang Muyi wird unter anderem der unbefugte Besitz und die unbefugte Verwendung von Telekommunikationsgeräten vorgeworfen.