Thailand geht mit einer innovativen Steuerstrategie neue Wege, um Geringverdienern gezielte finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Finanzminister Lavaron Sangsnit hat ein mutiges Programm zur negativen Einkommenssteuer (NIT) vorgestellt, das als „Workfare“ bekannt ist und Arbeitnehmern finanzielle Hilfe bietet, wenn ihr Einkommen unter einem festgelegten Minimum liegt.
Das NIT-System soll nicht nur die Beschäftigung fördern, sondern auch soziale Sicherheit garantieren
Lavaron erklärte, die Regierung werde Arbeitnehmer unterstützen, die unter dem Einkommensschwellenwert verdienen, indem ihr Lohn aufgestockt wird. Dies soll die Menschen dazu ermutigen, in Beschäftigung zu bleiben, anstatt staatliche Sozialleistungen ohne zusätzlichen Aufwand zu beziehen.
Um von dieser Initiative profitieren zu können, müssen Geringverdiener jährlich ihre Einkommensteuererklärung beim Finanzamt einreichen. Steigt das Einkommen über einen bestimmten Betrag, kann die Unterstützung schrittweise reduziert werden.
Ein klar definierter Rahmen sorgt dafür, dass die staatlichen Mittel effizient eingesetzt werden und Empfänger aktiv am Arbeitsleben teilnehmen müssen. Das NIT-Konzept wurde vor etwa zehn Jahren von der Fiscal Policy Office initiiert und soll dazu beitragen, die Sozialausgaben zu senken und die zahlreichen bestehenden Programme zu konsolidieren.
Diese Reform ist notwendig, da die Staatsausgaben im Haushaltsjahr 2023 auf über 2,13 Billionen Baht angestiegen sind, was 67,2 % des gesamten Staatshaushalts entspricht. Der steigende Finanzierungsbedarf ergibt sich unter anderem aus der Schuldentilgung und den wachsenden Verpflichtungen im Sozialbereich.
Lavaron betonte, dass es sich hierbei nicht um eine herkömmliche Form der Sozialhilfe handelt, sondern um ein Programm, das Leistung und Arbeit in den Vordergrund stellt.
Nur diejenigen, die aktiv sind und entsprechend ihren steuerlichen Verpflichtungen nachkommen, haben Anspruch auf die zusätzlichen staatlichen Leistungen. Damit wird ein positives Anreizsystem geschaffen, das nicht nur Geringverdienern, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommen soll.
Mit dieser Strategie setzt Thailand einen bemerkenswerten Schritt in Richtung eines integrierten und gerechteren Sozialsystems, das auf Eigenverantwortung und aktiver Teilnahme basiert. Indem die Regierung in die Entwicklung ihrer Arbeitnehmer investiert, wird sie nicht nur die Beschäftigung fördern, sondern auch die soziale Stabilität des Landes langfristig stärken.
Dieser umfassende Ansatz könnte Thailand helfen, sich von den Herausforderungen des sozialen Netzes zu befreien und eine nachhaltige Lösung für die Unterstützung von Geringverdienern zu bieten.