KTB-TTB-Fusion zur Schaf­fung von Thai­lands Super Bank

Experten: Neuer Bankriese kön­nte den aktuellen Mark­t­führer BBL überholen

In der thailändis­chen Banken­branche richt­en sich alle Augen auf die Fusion­s­ge­spräche zwis­chen der staatlichen Krungth­ai Bank (KTB) und der TMBThanachart Bank (TTB). Sollte die Fusion abgeschlossen wer­den, entste­ht eine neue ​„Super Bank“, die gemessen an den Gesamtver­mö­genswerten zur Num­mer eins in Thai­land auf­steigen würde.

Die KTB, eine 1966 gegrün­dete staatliche Bank, gehört mehrheitlich dem Finanzmin­is­teri­um. Mit einem Gesamtver­mö­gen von 3,64 Mil­liar­den Baht liegt sie derzeit auf Platz vier — hin­ter der Bangkok Bank (BBL) mit 4,55 Bil­lio­nen Baht, der Kasiko­rn­bank (KBANK) mit 4,33 Bil­lio­nen Baht und der Siam Com­mer­cial Bank (SCB) mit 3,49 Bil­lio­nen Baht. Die TTB, die den fün­ften Platz belegt, ver­fügt über ein Gesamtver­mö­gen von 1,72 Bil­lio­nen Baht. Zusam­men kön­nten KTB und TTB ein Gesamtver­mö­gen von 5,36 Bil­lio­nen Baht erre­ichen und damit die BBL als größte Bank Thai­lands übertreffen.

Die TTB wurde 1957 als Thai Mil­i­tary Bank (TMB) gegrün­det und fusion­ierte 2019 mit der Einzel­han­dels­bank Thanachart Bank. Im ver­gan­genen Jahr verze­ich­nete die KTB Gesamtein­nah­men von 206,63 Mil­liar­den Baht und einen Gewinn von 43,85 Mil­liar­den Baht. Die TTB meldete hinge­gen Ein­nah­men von 97,17 Mil­liar­den Baht und einen Gewinn von 21,03 Mil­liar­den Baht.

Ana­lysten sind überzeugt, dass die Fusion nicht nur die Ver­mö­gens­größe steigern, son­dern auch eine bre­ite Kun­den­ba­sis vere­inen wird, die in Zukun­ft noch stärk­er wird. Dadurch kön­nte die neue Bank leichter mit den großen Play­ern wie BBL, KBANK und SCB konkur­ri­eren. Die Stärke der KTB liegt in ihrer soli­den Basis an Regierungs- und Beamtenkun­den, während die TTB im Bere­ich Pri­vatkred­ite — ins­beson­dere Autokred­ite, wo sie Mark­t­führer ist — punktet.

Die Inte­gra­tion der Stärken bei­der Banken im Bere­ich des dig­i­tal­en Bank­ings wird ihren Wet­tbe­werb­svorteil weit­er stärken und neue Möglichkeit­en für Part­ner­schaften, Koop­er­a­tio­nen und Geschäfts­felder eröff­nen. Die Kom­bi­na­tion aus KTBs Zugang zu staatlichen Kun­den und TTBs Exper­tise im Einzel­han­del kön­nte eine einzi­gar­tige Mark­t­po­si­tion schaffen.

Piriyaphon Kong­wanich, Invest­men­t­an­a­lyst bei Bualu­ang Secu­ri­ties, prog­nos­tiziert, dass die thailändis­che Banken­branche in diesem Jahr kein sig­nifikantes Wach­s­tum verze­ich­nen wird. Die Ein­nah­men aus Zin­sen dürften sta­bil, aber nicht außergewöhn­lich bleiben. Er warnt vor ein­er möglichen Ver­langsamung auf­grund der schwachen Bin­nen­wirtschaft, hoher Haushaltss­chulden und sink­ender Kaufkraft. Weit­ere Her­aus­forderun­gen sieht er in Export­prob­le­men und dem Zus­trom bil­liger Import­waren, die thailändis­che KMU unter Druck setzen.

Kong­wanich schätzt, dass das kün­ftige Umsatzwach­s­tum der Banken vor allem aus dem Wealth-Man­age­ment-Geschäft kom­men kön­nte, angetrieben durch Thai­lands alternde Bevölkerung und den Trend zu Investi­tio­nen in aus­ländis­che Aktien. Zudem werde der Fokus auf Kostensenkung durch den Über­gang zum dig­i­tal­en Bank­ing liegen, während niedrige finanzielle Risiken dank hoher Rück­la­gen in der Branche gewahrt bleiben.

Die KTB-TTB-Fusion kön­nte somit nicht nur die Ran­gliste der thailändis­chen Banken neu ord­nen, son­dern auch einen Wen­depunkt für die Branche darstellen — in ein­er Zeit, in der Inno­va­tion und Anpas­sungs­fähigkeit entschei­dend sind, um wirtschaftliche Her­aus­forderun­gen zu meistern.