Bangkok — In Thailand sorgt ein anhaltender Rechtsstreit zwischen der thailändischen Ärztekammer und dem Nationalen Gesundheitssicherheitsbüro (NHSO) für Besorgnis über die Zukunft eines Programms zur Bereitstellung kostenloser Medikamente. Die Klage, die von der Ärztekammer eingereicht wurde, richtet sich gegen die NHSO-Politik, die es Apotheken ermöglicht, kostenlose Medikamente für 16 häufige Beschwerden anzubieten.
Diese Initiative, die 2022 eingeführt wurde, zielt darauf ab, die Überlastung in den Krankenhäusern zu verringern, indem Patienten die Möglichkeit gegeben wird, leichter Medikamente in örtlichen Apotheken zu beziehen. Saree Aongsomwang, die Generalsekretärin des Thailand Consumer Council (TCC), äußerte Bedenken über die möglichen Auswirkungen dieser Klage auf die Patientenversorgung.
Sie warnt, dass eine Fortführung des Rechtsstreits dazu führen könnte, dass dieses wichtige Programm eingestellt wird, was das Leben vieler Menschen gefährden könnte. Ihre Aussagen unterstreichen die Bedeutung dieser Maßnahme zur Reduktion von Krankenhausbesuchen und zur Entlastung des medizinischen Personals.
Das Oberste Verwaltungsgericht hat die Klage nun angenommen und die Spannung zwischen der Ärztekammer und dem Apothekerverband Thailands weiter erhöht. Der Apothekerverband hat das große Potenzial, das diese Politik für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung darstellt, verteidigt und betont, dass die Sicherheit der verschriebenen Medikamente von größter Wichtigkeit ist.
Dr. Attaporn Limpanyalert, stellvertretender Generalsekretär des NHSO, beruhigte die Öffentlichkeit und versicherte, dass die Inhaber einer allgemeinen Gesundheitskarte weiterhin von den Regelungen profitieren können, während sie auf das Urteil des Gerichts warten.
Bislang hat das Programm seit seiner Einführung im Oktober 2022 über 1,79 Millionen Menschen erreicht, mit einer bemerkenswerten Genesungsrate von 90 % bei den behandelten Symptomen. Die Diskussion über die Klage wirft Fragen über die Motivation der Ärzte auf, die möglicherweise weniger auf Patientenschutz ausgerichtet sind und stattdessen administrative und finanzielle Interessen im Hinterkopf haben.
Saree Aongsomwang appellierte daher an die Ärztekammer, ihre Klage zurückzuziehen und den Fokus auf eine gemeinsame Lösung zu legen, bei der das Wohl der Patienten im Vordergrund steht. Mit der Zukunft des Programms auf der Kippe bleibt die Gesundheitspolitik in Thailand ein heißes Thema, das weiterhin für Diskussionen sorgt und das Wohl der Bevölkerung in den Mittelpunkt rückt.