Bangkok — Das Strafgericht hat gestern zwei Journalisten auf Kaution freigelassen, die im Zusammenhang mit der angeblichen Verunstaltung einer Wand des Tempels des Smaragdbuddhas im März letzten Jahres in Polizeigewahrsam genommen worden waren. Das Gericht setzte ihre Kaution auf jeweils 35.000 Bt fest.
Nuttaphol Meksobhon, ein Reporter von Prachatai, wurde gestern Nachmittag verhaftet, weil er als Komplize an der Beschädigung einer historischen Stätte und der Vandalisierung einer Wand an einem öffentlichen Ort beteiligt war.
Zuvor hatte der thailändische Journalistenverband (TJA) eine Erklärung zu den Verhaftungen veröffentlicht, in der es hieß, man beobachte die Situation sehr genau und habe sich mit Prachatai in Verbindung gesetzt, um zu überprüfen, ob die beiden Reporter mit der Berichterstattung über den Vorfall beauftragt worden seien.
In der Erklärung heißt es ferner, dass die TJA über die gegen die beiden Journalisten erhobenen Anklagen “besorgt” sei.
“Der Vorwurf der ‘Komplizenschaft bei einem Verbrechen’ ist besorgniserregend, da er die Pressefreiheit beeinträchtigen könnte. Es ist unvermeidlich, dass Journalisten sowohl über positive als auch negative Aspekte der Gesellschaft berichten”, heißt es in der Erklärung.
Sie hofft, dass die Justiz in dieser Frage für Klarheit sorgt und den Angeklagten die Möglichkeit gibt, ihre Erklärungen abzugeben. Sie forderte außerdem, dass das Gericht ihren Antrag auf Kaution prüft.
Unterdessen veröffentlichte die Thai Media for Democracy Alliance (DemAll) eine Erklärung, in der sie die sofortige und bedingungslose Freilassung der beiden Reporter forderte.
“Reporter sind keine Kriminellen und die Berichterstattung ist unsere rechtmäßige Pflicht. Wir verurteilen das Vorgehen von Regierungsvertretern, die ihre Macht nutzen, um Journalisten weitreichende Schuldzuweisungen zu machen. Das ist ein Verstoß gegen die Rechte und Freiheiten der Presse.”