Bangkok, Thailand — Um die berüchtigten Verkehrsstaus in bestimmten Teilen der Hauptstadt zu reduzieren, plant Bangkok die Einführung einer City-Maut. Dieses Konzept, das sich in Städten wie London und Mailand bewährt hat, soll sowohl den Verkehr entlasten als auch die Umweltverschmutzung reduzieren.
Die Maßnahme zielt darauf ab, die Nutzung bestimmter, stark frequentierter Routen während der Hauptverkehrszeiten kostenpflichtig zu machen. Der Verkehrsminister Suriya Juangroongruangkit kündigte an, dass die Gebühr anfangs zwischen 40 und 50 Baht pro Fahrzeug liegen wird und in fünf Jahren auf 80 Baht ansteigen soll.
Die Einnahmen aus dieser City-Maut werden auf jährlich circa 10 Milliarden Baht geschätzt und sollen zur Unterstützung des öffentlichen Verkehrs eingesetzt werden, insbesondere zur Subventionierung ausgewählter Bahntarife.
Verschiedene Kreuzungen in Bangkok sind als Brennpunkte für diese Maßnahme identifiziert worden, basierend auf einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und dem Büro für Transport- und Verkehrspolitik und ‑planung (OTP) aus dem Jahr 2023. Dazu gehören:
- Kreuzung Phetchaburi-Thonglor mit täglich 60.112 Fahrzeugen.
- Kreuzung Silom-Naradhiwas mit einem Aufkommen von 62.453 Fahrzeugen.
- Die besonders stark belastete Sathorn-Naradhiwas-Kreuzung mit 83.368 Fahrzeugen.
- Pathumwan-Kreuzung, die ebenfalls 62.453 Fahrzeuge verzeichnet.
- Ratchaprasong-Kreuzung mit 56.235 Fahrzeugen.
- Pratunam-Kreuzung als verkehrsreichster Punkt mit 68.473 Fahrzeugen täglich.
Vergleichbare Initiativen haben in anderen Metropolen signifikante Verkehrsreduzierungen bewirkt. So konnte London seit der Einführung seiner City-Maut 2003 den Verkehr um 15 % reduzieren und die CO₂-Emissionen um 16 % senken. Mailand verzeichnete nach Einführung der Maut im Jahr 2012 eine Verkehrsabnahme von 12 % und eine deutlich erhöhte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs.