Das Department of Special Investigation (DSI) hat eine umfangreiche Untersuchung gegen ein Unternehmen eingeleitet, das im Verdacht steht, illegal Schweinefleisch nach Thailand zu importieren. Laut den Ermittlern soll die Firma die Lieferungen als Fisch deklariert haben, um Zölle zu umgehen. Der finanzielle Schaden durch diese Aktivitäten wird auf über 20 Milliarden Baht geschätzt.
Am 6. Februar führten Beamte unter der Leitung von Oberstleutnant Nathaphon Disayatham eine Durchsuchung der Thienkham Dairy Corporation Co., Ltd. im Distrikt Muak Lek, Provinz Saraburi, durch. Trotz des Durchsuchungsbefehls war der Firmeninhaber, Songpol Thienkham, nicht vor Ort. Der Firmenmanager Supawadee Chakratok empfing stattdessen die Beamten.
Im Verlauf der Ermittlungen stellte sich heraus, dass das Unternehmen mutmaßlich Schweinefleischlieferungen als Fisch deklarierte, um von einem 0%-Einfuhrzoll zu profitieren. Diese Praxis sei über Jahre hinweg betrieben worden, wodurch erhebliche Steuerverluste entstanden sind.
Zwischen dem 1. Dezember 2020 und dem 13. Juni 2023 sollen Songpol Thienkham und Buriboon Lawopakasin die Hauptakteure hinter dem illegalen Handel gewesen sein. Die Behörden haben mehrere Tochterunternehmen identifiziert, die in Verbindung mit dem Hauptunternehmen stehen, darunter die Winner Trading Co., Ltd. und die UJ Interfood Co., Ltd.
Weitere Untersuchungen ergaben fast 500 verdächtige Transaktionen mit ausländischen Lieferanten von gefrorenem Schweinefleisch. Während der Afrikanischen Schweinepest in den Jahren 2021 – 2023 stiegen die Umsätze der betroffenen Unternehmen erheblich, was den Verdacht auf groß angelegten Schmuggel erhärtete.
Das DSI hat internationale Kontakte geknüpft, um die Herkunft des Fleisches mit Behörden aus Italien, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Brasilien zu klären. Die Ermittler sind in die genannten Länder gereist, um Dokumente wie Frachtrechnungen zu überprüfen.
Obwohl bei der Razzia keine physischen Beweise gefunden wurden, deuten Finanzunterlagen auf die Beteiligung des Unternehmens am Schmuggel hin. Songpol Thienkham wurde vorgeladen, um zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.
Die DSI hat angekündigt, die Ermittlungen gegen Schmuggelaktivitäten weiter zu intensivieren, um Einfuhrverstöße und Steuerhinterziehung zu bekämpfen.