Bangkok — Seit 1956 feiert Thailand den Nationalen Kindertag mit lustigen Aktivitäten und beeindruckenden Reden darüber, wie wichtig Kinder für die Zukunft des Landes sind.
Da der diesjährige Kindertag näher rückt, sagen Akademiker, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Betreuung, den Schutz und die Bildung von Kindern zu verbessern, da Thailand sonst Gefahr läuft, eine “verlorene Generation” zu erleben.
“Das derzeitige Umfeld schadet den Kindern”, warnt Prof. Sompong Jitradup, ein Experte des Equitable Education Fund (EEF) und ehemaliger Dozent für Bildung an der Chulalongkorn Universität.
Giftige Umwelt
Laut Sompong ist fast die Hälfte der thailändischen Familien entweder beschädigt oder zerrüttet, weil sie sich mit Problemen wie Armut, Schulden, häuslicher Gewalt und anderen Konflikten herumschlagen müssen. Angesichts dieser Herausforderungen gelingt es vielen Eltern nicht, ihren Kindern ein nährendes Umfeld zu bieten, in dem sie aufwachsen können.
Sompong wies auch auf schwerwiegende Mängel im Bildungssystem hin, darunter die mangelnde Betonung demokratischer Werte, der Kreativität, des kritischen Denkens und des Mutes zur Innovation. Verschärft werden die Probleme durch häufige Berichte über Lehrer, die Schüler verbal oder sogar körperlich misshandeln. Einige Lehrer wurden sogar dabei erwischt, wie sie versuchten, von den ihnen anvertrauten Kindern Geld zu erpressen.
Gewalttätige Disziplinarmethoden sind nach wie vor ein schwerwiegender Makel im thailändischen Bildungswesen, sagt Surapong Kongchantuk, Präsident der Social Action for Children and Women.