Thailand führt Änderungen am Langzeitvisum ein: Auswirkungen nur auf wohlhabende Ausländer - Steuerliche Vorteile

Bangkok — Die thailändis­che Regierung hat kür­zlich bedeu­tende Anpas­sun­gen am Long Term Res­i­dence (LTR) Visum vorgenom­men, die jedoch nur einen kleinen Teil der Expats betr­e­f­fen wer­den. Das LTR, das bere­its 2022 einge­führt wurde, bietet Aus­län­dern die Möglichkeit, für ins­ge­samt 10 Jahre (fünf mal zwei Jahre) unbe­fris­tet in Thai­land zu leben und mehrfach einzureisen.

Die Min­is­terk­abi­nettsmit­glieder stimmten ein­er Reduzierung der Auf­nah­mevo­raus­set­zun­gen für reiche Aus­län­der zu, um das Pro­gramm attrak­tiv­er zu gestal­ten. Besorgnis­er­re­gend ist jedoch, dass die Mehrheit der Aus­län­der nicht über die finanziellen Mit­tel ver­fügt, die für das LTR erforder­lich sind.

Um Anspruch auf dieses Visum zu haben, müssen wohlhabende Antrag­steller weltweit über Ver­mö­genswerte von min­destens 1 Mil­lion US-Dol­lar ver­fü­gen und min­destens 500.000 US-Dol­lar in Thai­land investieren. Die Anforderung an das jährliche Einkom­men von 80.000 US-Dol­lar wurde für diese Gruppe abgeschafft.

Für Unternehmen, die Remote-Arbeit­er spon­sern, wurde die erforder­liche Jahre­sum­satz­gren­ze von 150 Mil­lio­nen US-Dol­lar auf 50 Mil­lio­nen US-Dol­lar gesenkt. Diese Maß­nah­men sollen vor allem dig­i­tale Nomaden ansprechen, die in Thai­land mit ein­heimis­chen Kun­den arbeit­en, jedoch weit­er­hin eine Arbeit­ser­laub­nis benötigen.

Obwohl es eine Kat­e­gorie für wohlhabende Rent­ner gibt, wurde die Min­dest­jahre­san­forderung von 80.000 US-Dol­lar jährlich beibehalten.

Das LTR ist beson­ders attrak­tiv für reiche Aus­län­der, die in Thai­land leben und sich möglicher­weise von der Einkom­men­steuer auf über­wiesene Beträge befreien lassen möcht­en. Darüber hin­aus sparen sie sich die regelmäßige Adress­meldung und die jährliche Neureg­istrierung, müssen jedoch nach fünf Jahren mit ein­er Prü­fung rechnen.

Die Änderun­gen am LTR dürften nicht zu einem Anstieg des Inter­ess­es bei der bre­it­en Masse der Aus­län­der führen, da die meis­ten von ihnen nicht oder nur ungern solche hohen Investi­tio­nen täti­gen. Der Hauptvorteil dieses Visums liegt in den Steuer­erle­ichterun­gen für Geschäft­sleute und Unternehmer, die in Thai­land aktiv sind.

Immi­gra­tionsan­walt Jes­sa­t­a­porn Bun­nag äußerte, dass es mit­tler­weile ver­schiedene Visumop­tio­nen für Aus­län­der gibt, wie das Elite- oder DTV-Visum. Das LTR richte sich auss­chließlich an sehr wohlhabende Per­so­n­en oder diejeni­gen, die eine Arbeit­ser­laub­nis benöti­gen, um unab­hängig von thailändis­chen Kol­le­gen zu arbeiten.

Zusät­zlich zur Diskus­sion um das LTR kündigte das Kabi­nett die Aus­set­zung der meis­ten vier­jähri­gen SMART-Visa für Beruf­stätige an, da diese in direk­tem Wet­tbe­werb mit dem LTR ste­hen. Des Weit­eren wurde die Anzahl der Ange­höri­gen, die den LTR-Inhab­er begleit­en kön­nen, erhöht.

Die Ein­schreibege­bühr für das LTR beim Board of Invest­ment beträgt 50.000 Baht, und eine medi­zinis­che Ver­sicherung ist Pflicht.

Ins­ge­samt zeigen die Änderun­gen, dass sich die thailändis­che Regierung bemüht, wohlhabende Aus­län­der anzuziehen, während die Masse der Expats weit­er­hin auf der Suche nach prak­tik­ablen und erschwinglichen Optio­nen ist, um in diesem Land zu leben.