Thailand steht vor einer entscheidenden Herausforderung: Die neue Regierung muss den steigenden Bedenken begegnen, dass chinesische Produkte und Investitionen den hiesigen Markt gefährden. Experten warnen vor möglichen negativen Auswirkungen auf den Export- und Tourismussektor des Landes, wenn diese Gefühle nicht schnellstmöglich adressiert werden.
Sompop Manarungsan, Präsident des Panyapiwat Institute of Management, hebt hervor, dass ein kooperativer Ansatz zwischen Thailand und China notwendig ist, um ein für beide Seiten vorteilhaftes Handelsmodell zu entwickeln.
Er merkt an, dass die öffentliche Meinung so negativ geworden ist, dass selbst eine neu gegründete chinesische Brathähnchenmarke als Bedrohung wahrgenommen wird. Im Vergleich dazu gibt es in Thailand eine Vielzahl an japanischen und koreanischen Restaurants, während die Präsenz chinesischer Fast-Food-Ketten eher gering ist.
Sompop warnt, dass ungelöste Vorurteile gegenüber chinesischen Investitionen zu einer Handelskonfrontation führen könnten, die Thailands Wirtschaft erheblich schädigen würde.
Er betont die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen den Regierungen beider Länder, um ein besseres Verständnis zu erzielen und mögliche Konflikte zu vermeiden. Beispielsweise könnte China als Großhändler agieren, ohne in den Einzelhandel einzutreten, um die lokale Konkurrenz nicht zu gefährden.
Aktuell verzeichnet Thailand ein Handelsdefizit von etwa 10 Milliarden US-Dollar gegenüber China, hauptsächlich aufgrund der Einfuhr von Rohstoffen. Ungeachtet dieser Herausforderungen bleibt festzuhalten, dass viele thailändische Industrien auf kostengünstige Materialien aus China angewiesen sind.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Automobilindustrie, wo die Konkurrenz durch chinesische Elektrofahrzeughersteller diskutiert wird. Manarungsan stellte fest, dass Elektro und Verbrennungsmotorenfahrzeuge nicht direkt konkurrieren, da Elektrofahrzeuge in Thailand noch einen geringen Marktanteil haben.
Er empfiehlt der thailändischen Regierung, die Subventionsstrukturen anderer Länder zu prüfen, um die Marktbedingungen für Elektrofahrzeuge besser zu unterstützen, ohne die folgenden Auswirkungen auf die bereits bestehenden Verbrennungsmotorfahrzeuge zu vernachlässigen.
Aktuell plant die thailändische Regierung eine Subvention von 100.000 Baht pro Elektrofahrzeug, während China seine Subventionen für Elektrofahrzeuge deutlich erhöht.
Während sich der Markt in einer Übergangsphase befindet, stellen sich im globalen Handel umfassende Herausforderungen dar, insbesondere durch eingeführte Handelsbarrieren gegen China, die zu einem Rückgang der Exporte geführt haben.
Sompop schließt mit der Anmerkung, dass China möglicherweise seine Produktionskapazitäten anpassen müsse, um auf die sich wandelnde Marktsituation zu reagieren. In dieser Übergangszeit rät er zu einer sorgfältigen Steuerung des Transformationsprozesses, um die wirtschaftliche Stabilität Thailands zu sichern.