Thaksin Shinawatra, der ehemalige Premierminister Thailands, hat kürzlich eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen: Im Alter von 75 Jahren wird er nicht für das Amt des Premierministers kandidieren.
In einer Erklärung betonte Shinawatra, dass er sich in diesem fortgeschrittenen Alter nicht mehr in der Lage sehe, die komplexen Anforderungen des Führungsamtes zu erfüllen.
Diese Ankündigung wirft wichtige Fragen über das Verhältnis von Alter und politischer Macht auf und beleuchtet gleichzeitig globale Trends bei Staatsoberhäuptern im fortgeschrittenen Alter.
Die Pattaya Mail berichtet über Shinawatras Rückzug und hebt hervor, dass dieser Schritt in einem globalen Kontext betrachtet werden muss.
Die Entscheidung Thaksins, sich aus der Politik zurückzuziehen, ist nicht nur eine persönliche, sondern reflektiert auch ein weit verbreitetes Thema: das Alter und seine Auswirkungen auf politische Führungspositionen.
Das Alter von Staatsoberhäuptern ist immer wieder ein Thema in der politischen Diskussion.
Historisch gesehen haben viele Führungspersönlichkeiten im fortgeschrittenen Alter bemerkenswerte Rollen gespielt. General Prem Tinsulanonda, der ehemalige Regent Thailands, verließ 2019 im Alter von 98 Jahren seine politische Position. Er war eine der ältesten Figuren in der thailändischen Politik und diente bereits in den 1980er Jahren als Premierminister.
Tinsulanonda ist ein Beispiel für die anhaltende Relevanz von Führungspersönlichkeiten im hohen Alter.
Ein weiterer bemerkenswerter Fall ist Paul Biya, der Präsident von Kamerun. Mit seinen 91 Jahren ist er einer der ältesten amtierenden Staatsoberhäupter weltweit. Biya regiert Kamerun seit über vier Jahrzehnten, und seine Anhänger fordern, dass er bei den Wahlen 2025 erneut kandidiert.
Trotz Berichten über gesundheitliche Probleme, einschließlich einer Herzerkrankung, bleibt Biya eine bedeutende Figur auf der internationalen Bühne.
Das historische Beispiel von Giovanni Paolo Lascaris, der im 17. Jahrhundert im Alter von 97 Jahren als Herrscher von Malta starb, sowie der kürzliche Tod von Königin Elisabeth II. im Jahr 2022 mit 96 Jahren im Amt, zeigt, dass auch in der modernen Zeit das Alter nicht zwangsläufig das Ende einer politischen Karriere bedeuten muss.
Papst Franziskus, der derzeit 87 Jahre alt ist, kämpft ebenfalls weiterhin um sein Leben, was zeigt, dass selbst in höchsten Ämtern das Alter eine Herausforderung darstellt.
Trotz dieser Beispiele gibt es nur selten gesetzliche Regelungen, die Staatsoberhäupter verpflichten, in einem bestimmten Alter zurückzutreten.
Ein Vorschlag, ein Mindestalter von 75 Jahren für Präsidentschaftskandidaturen in den USA einzuführen, wurde vor zwei Jahren diskutiert, jedoch nicht weiterverfolgt.
Eine von Business Insider veröffentlichte Studie zeigt, dass Staatsoberhäupter über 70 Jahre in vielen Ländern, insbesondere in Diktaturen der Dritten Welt, einer höheren Wahrscheinlichkeit gewaltsamen Todes ausgesetzt sind.
In den letzten hundert Jahren fanden 40 Prozent der Präsidenten und Premierminister ihr Ende durch Attentate oder verdächtige Unfälle. Doch diejenigen, die das Rentenalter erreichen, sterben häufig an Herzkrankheiten, Krebs oder Schlaganfällen.
In diesem Kontext ist es interessant, die Perspektive von Brunhilde Pomsel zu betrachten, der Sekretärin von Joseph Goebbels, die 2017 im Alter von 106 Jahren starb.
Auf die Frage, was sie von Adolf Hitler in Erinnerung habe, antwortete sie: „Nichts!“, was möglicherweise eine Metapher für die oft flüchtige Natur der Erinnerung an alte politische Figuren ist.
Thaksin Shinawatra hat mit seinem Rückzug eine Diskussion über das Alter und die Anforderungen an politische Führer angestoßen.
Während sich einige Führer im Alter weiterhin auf der politischen Bühne halten, stellt sich die Frage, wie das Alter die Leistungsfähigkeit und die Wahrnehmung von Führungspersönlichkeiten beeinflusst.
In jedem Fall bleibt das Alter ein entscheidender Faktor in der Politik, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet.