Bei einer Pressekonferenz informierte Pol. Lt. Gen. Trirong Phiwphan, der Kommandant des CCIB, die Öffentlichkeit über diese erfolgreiche Aktion. Das Cyber Crime Investigation Bureau (CCIB) hat in einer spannenden Operation ein Paar verhaftet, das verdächtigt wird, neuseeländische Visa gefälscht und thailändische Staatsbürger betrogen zu haben, die im Ausland eine Anstellung suchten.
An seiner Seite waren Vertreter der neuseeländischen Botschaft in Thailand sowie der Einwanderungsbehörde Immigration New Zealand. Laut Generalleutnant Trirong fielen der neuseeländischen Botschaft Unregelmäßigkeiten bei den Visaanträgen von thailändischen Arbeitnehmern auf, die nach Neuseeland reisen wollten.
Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass in vielen Anträgen gefälschte Dokumente enthalten waren, was die Botschaft veranlasste, die thailändische Cyberpolizei zu alarmieren. In der Folge wurden Haftbefehle gegen zwei Verdächtige erlassen.
Am Morgen durchsuchten Behörden eine Wohnung im Stadtteil Prasert-Manukit in Bangkok, die als Versteck der Verdächtigen identifiziert wurde. Die beiden Personen, die als Frau Jantima und Herr Anuwat bekannt sind, waren über Jahre hinweg unentdeckt geblieben und hatten sich geweigert, offizielle Ausweise vorzulegen.
Die Anklage gegen die Verdächtigen umfasst Betrug, Urkundenfälschung und die Eingabe falscher Informationen in Computersysteme. Diese hatten gezielt Opfer getäuscht, indem sie versicherten, ihnen beim Erhalt eines Arbeitsplatzes oder einer Ausbildung im Ausland zu helfen.
Durch ihre Erfahrungen aus Südkorea ermittelten sie gezielt Schwachstellen bei thailändischen Arbeitssuchenden und passten ihre Masche entsprechend an. Zunächst fokussierten sich die Verdächtigen auf Personen, die sich für Südkorea interessierten.
Bald erkannten sie jedoch, dass Neuseeland eine lukrativere Option bot, da die Löhne dort höher waren. Die Täter betrieben sogenannte „Fake News“ über soziale Medien, erstellten ansprechende Beiträge und kauften Facebook-Seiten mit vielen Followern, um ihre Opfer anzulocken.
Die Betrüger forderten von den Opfern eine Gebühr von 70.000 Baht, davon 50.000 Baht für ein Arbeitsvisum und 20.000 Baht für persönliche Ausgaben. Sie führten Videoanrufe mit ihren Opfern, präsentierten gefälschte Arbeitsverträge, die angeblich von neuseeländischen Arbeitgebern stammten, und warnten die Betroffenen, diese Dokumente nicht weiterzugeben, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Nachdem die Opfer die geforderten Zahlungen überwiesen hatten, brachen die Betrüger jeden Kontakt ab. Obwohl sich bislang nur zwei Opfer gemeldet haben, vermutet die Polizei, dass die Zahl der Geschädigten wesentlich höher ist.
Sie ruft weitere Betroffene dazu auf, sich zu melden und bei den Ermittlungen zu helfen. Die beiden Verdächtigen wurden nach der Pressekonferenz zum Strafgericht Ratchada gebracht, wo sie inhaftiert wurden.
Während der Überführung weinte Frau Jantima und suchte den Halt bei den Polizisten. Die Polizei hat den Antrag auf Haftentlassung gegen Kaution abgelehnt, aus Sorge, dass die Verdächtigen Beweise manipulieren könnten. Die Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Opfer und Komplizen dauern an und könnten noch einige Zeit in Anspruch nehmen.