Bangkok — Die Beschaffung des ersten U‑Boötes der thailändischen Marine könnte sich weiter verzögern. Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai erklärte gestern, dass er mehr Zeit benötigt, um das Projekt eingehend zu studieren, da er erst vor kurzem das Verteidigungsportfolio übernommen hat.
Er räumte ein, dass er nicht genau sagen könne, wie lange die gründliche Prüfung des Projekts dauern werde, und schloss gleichzeitig aus, dass eine Entscheidung während der mobilen Kabinettsitzung am kommenden Freitag getroffen wird. Wechayachai betonte jedoch, dass, falls das Projekt für das Land von Nutzen ist, es genehmigt würde, und die Regierung dann die Notwendigkeit des U‑Boötes der Bevölkerung erklären müsse.
Der Minister stellte klar, dass die Regierung nicht zögert, das Projekt, das von der Prayut-Administration ins Leben gerufen wurde, voranzutreiben. Vielmehr werde die Vorteilhaftigkeit des Vorhabens im Hinblick auf den Nutzen für das Land sorgfältig abgewogen.
Der Vertrag zur Konstruktion eines Yuan-Klasse-U-Boötes wurde im Mai 2017 mit der China Shipbuilding and Offshore International Company (CSOC) unterzeichnet, wobei die Kosten sich auf 13,5 Milliarden Baht belaufen. Laut Vertrag muss das U‑Boot mit einem deutschen MTU396-Motor ausgestattet sein.
Als während der COVID-19-Pandemie die Bauarbeiten teilweise ins Stocken gerieten, kam es ferner zu Verzögerungen, als Deutschland sich weigerte, den Motor an China zu liefern. Der Auftragnehmer schlug daraufhin einen chinesisch hergestellten Alternativmotor, den CHD620, vor, welcher jedoch von der Marine abgelehnt wurde.
In der Folge gab es Gespräche über einen möglichen Wechsel des U‑Boötes zu einem Fregattenprojekt, die bisher jedoch ebenfalls unbeantwortet blieben. In jüngster Zeit haben die Marine und die CSOC unter geänderten Bedingungen auf einen chinesischen Motor geeinigt, doch das Projekt wartet noch auf die Genehmigung der von Pheu Thai geführten Regierung.