In einem bemerkenswerten Schritt hat der unabhängige Anwalt Thirayut Suwankesorn am 10. Oktober 2024 eine Beschwerde beim Verfassungsgericht eingereicht, die nicht nur das Schicksal der regierenden Pheu-Thai-Partei, sondern auch das ihrer charismatischen Führungsfigur, des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra, in Frage stellt.
In seinem 65 Seiten umfassenden Dokument wirft Thirayut ihnen vor, die verfassungsmäßige Ordnung des Landes durch schwerwiegende Verstöße gegen das Verfassungsprotokoll zu untergraben.
Die Vorwürfe basieren auf Artikel 49 der thailändischen Verfassung, der ausdrücklich verbietet, die Rechte und Freiheiten auf eine Weise auszuüben, die das demokratische System und die konstitutionelle Monarchie bedrohen könnte.
Thaksin und die Pheu-Thai-Partei sehen sich damit einer ernsthaften juristischen Herausforderung gegenüber, die erhebliche politische Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Die brisante Nachricht wurde von Paiboon Nititawan, dem Generalsekretär der Palang Pracharath Party (PPRP), bekannt gegeben, der klarstellte, dass seine Partei nicht in den aktuellen Rechtsstreit verwickelt ist.
Diese Aussagen kommen nach dem Ausschluss der PPRP aus der von Pheu Thai geführten Koalition im August, was den Vorsitzenden Prawit Wongsuwan brüskiert hat und ihn dazu veranlasst hat, politische Vergeltung zu schwören.
In seiner Beschwerde fordert Thirayut, dass das Verfassungsgericht Thaksin und die Pheu-Thai-Partei anweist, alle Aktivitäten einzustellen, die als feindlich gegenüber der konstitutionellen Monarchie angesehen werden könnten.
Dieser neue Vorstoß ist nicht der erste seiner Art; Thirayut hatte bereits im August eine ähnliche Beschwerde eingereicht, die zur Auflösung der Move Forward Party führte.
Diese wurde des Verfassungsverstoßes für schuldig befunden, da sie versuchte, das Majestätsbeleidigungsgesetz zu ändern. Im Mittelpunkt der aktuellen Beschwerde steht ein umstrittenes Treffen, das am 14. August in Thaksins Villa in Bangkok stattfand.
Während dieses Treffens soll über die Bildung einer neuen Regierung diskutiert worden sein. Thirayut bietet an, Zeugen bereitzustellen, die bereit sind, gegen die beiden Angeklagten auszusagen, und zeigt sich zuversichtlich, dass sein Fall Gehör finden wird.
Seine Entscheidung, sich direkt an das Verfassungsgericht zu wenden, resultierte aus der Untätigkeit der Generalstaatsanwaltschaft, die am 24. September aufgrund einer vorherigen Beschwerde nicht reagierte.
Die Entwicklung dieses Falls hat das Potenzial, die politische Landschaft Thailands zu beeinflussen, insbesondere in Anbetracht der Spannungen zwischen den verschiedenen politischen Parteien und der fortdauernden Diskussion über die Rolle der konstitutionellen Monarchie im modernen Thailand.