Bangkok — In Thailand stehen die Elite- und Privilegien-Visa vor neuen Herausforderungen, die insbesondere das Interesse ausländischer Investoren und Langzeitbesucher beeinträchtigen. Der Präsident der Thailand Privilege Card (TPC), Manatse Anawat, hat kürzlich eingestanden, dass die neuen Regelungen zur Besteuerung ausländischer Einkünfte eine Hürde für diejenigen darstellen, die sich für die Elite-Visa interessieren.
Das thailändische Finanzamt hat klargestellt, dass Einkommen, das nach dem 31. Dezember 2023 aus dem Ausland nach Thailand übertragen wird und dessen Empfänger mehr als 180 Tage im Jahr im Land wohnt, potenziell steuerpflichtig sein könnte. Dies hat Bedenken unter Ausländern ausgelöst, die befürchten, bei zukünftigen Prüfungen des Finanzamts mit Geldstrafen oder anderen Konsequenzen konfrontiert zu werden.
Während einige Experten dazu raten, sich umgehend bei einem thailändischen Steuerberater registrieren zu lassen, betonen Kritiker, dass die Aufregung übertrieben sei, insbesondere für Ruheständler, da sich am eigentlichen Gesetz nichts geändert habe. Die Diskussion um die neuen Regelungen hat mittlerweile zu einem rege geführten Wortgefecht in sozialen Medien geführt.
Dabei warnen viele vor ausländischen Steuerberatern, die möglicherweise nicht über das nötige Fachwissen für thailändische Steuerangelegenheiten verfügen.
Zudem gibt es zahlreiche komplexe Fragen, darunter Doppelbesteuerungsabkommen und die Nutzung ausländischer Kreditkarten, die das Thema noch komplizierter gestalten.
Ein weiterer Aspekt, den Herr Manatse zur Sprache brachte, ist die wachsende Konkurrenz durch das Destination Thailand Visum (DTV), das seit seiner Einführung vor sechs Monaten stark angestiegen ist. Im Gegensatz zu den Elite-Visa erfordert das DTV eine Registrierung als „Aktivtourist“, etwa für Tätigkeiten wie Remote-Arbeit für ausländische Unternehmen oder Schulungen in Kampfsport oder Kochen.
Immigration-Anwalt Jessataporn Bunnag weist darauf hin, dass alternative Langzeit-Visum-Optionen nun eine bedeutende Rolle spielen. Trotz der Herausforderungen rechnet die TPC für das Jahr 2025 mit einem Wachstum von rund 10 Prozent. Dieser Anstieg wird teilweise durch Langzeitbesucher und Stakeholder aus Indien und dem Nahen Osten befeuert.
Herr Manatse bestätigte außerdem, dass zusätzliche Elite-Boni, insbesondere im medizinischen Bereich, derzeit überprüft werden. Kürzlich wurde ein Memorandum of Understanding mit der BDMS Wellness Klinik unterzeichnet, die viele ausländische Klienten betreut und Zusatzpakete anbietet.
Abschließend betonte Manatse, dass der Medizintourismus ein wichtiger Anreiz für Länder ist, die über das Potenzial für Langzeitaufenthalte verfügen.