Chon Buri / Nakhon Si Thammarat — Thailand sieht sich einer besorgniserregenden Zunahme von Jugendgewalt gegenüber, die durch zwei schockierende Vorfälle innerhalb weniger Tage erneut ins Bewusstsein rückt. In diesen Fällen, an denen 14-jährige Täter beteiligt waren, wurde deutlich, wie leicht Jugendliche Zugang zu gefährlichen Waffen haben, was landesweit Besorgnis auslöst.
Am 10. Dezember 2024 kam es in Sattahip, Provinz Chonburi, zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein 14-jähriger Junge seinen 14-jährigen thailändisch-australischen Schulkameraden erstach. Sicherheitskameras dokumentierten das Geschehen, das mit einem vermeintlichen Treffen vor einem Lebensmittelladen begann und dann in einen Gewaltausbruch mündete. (WOCHENBLITZ berichtete)
Der mutmaßliche Täter, der nach einer kurzen Flucht zu seinen Eltern zurückkehrte, stach mit einem Küchenmesser auf sein Opfer ein. Trotz der unverzüglichen medizinischen Hilfe verstarb der Junge noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte.
Zwei Tage zuvor, am 9. Dezember 2024, wurde die Situation in Nakhon Si Thammarat nicht weniger erschütternd. Hier wurden zwei Jugendliche, 13 und 14 Jahre alt, verhaftet, nachdem sie auf ein 15-jähriges Mädchen geschossen hatten. (WOCHENBLITZ berichtete)
Die Schießerei ereignete sich im Bezirk Praprom, als das Mädchen als Beifahrerin eines Motorrads mitfuhr und dabei schwer verletzt wurde. Die Verdächtigen gaben während des Polizeiverhörs, das unter Aufsicht ihrer Eltern und eines Psychologen stattfand, zu, dass der Vorfall aus einer Auseinandersetzung um eine Dreiecksbeziehung resultierte.
Die Statistiken des Department of Juvenile Observation and Protection zeigen alarmierende Zahlen: Von 2022 bis 2023 gab es jährlich über 12.000 Jugendstrafsachen, wobei fast 90 % der Täter männlich waren. Ein besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Gewaltverbrechen und waffentechnischen Delikten, die oft aus kleineren Konflikten, wie etwa Schulmobbing, resultieren.
Vor diesem Hintergrund wurde das Mindestalter für die Strafmündigkeit in Thailand von 10 auf 12 Jahre angehoben, was als ein erster Schritt zur Verbesserung des Kinderschutzes angesehen wird.
Die jüngsten Vorfälle haben eine neue Debatte über die Notwendigkeit der Prävention von Jugendgewalt und den Zugang zu Waffen ausgelöst. Experten fordern eine verstärkte Aufmerksamkeit auf frühzeitige Interventionen und Präventionsprogramme in Schulen und Gemeinden, um solcher tragischen Gewalt entgegenzuwirken.
Die Geschehnisse der letzten Tage verdeutlichen eindringlich, wie schnell sich Konflikte unter Jugendlichen zu schwerwiegenden Straftaten entwickeln können, was nicht nur Betroffene, sondern auch die Gesellschaft insgesamt erschüttert.