Der Ausschuss des Repräsentantenhauses in Thailand bereitet sich darauf vor, ein wegweisendes Gesetz einzuführen, das landesweit körperliche Bestrafung, insbesondere Prügelstrafen, verbieten soll.
Dieser Gesetzesvorschlag steht symbolisch für einen Paradigmenwechsel in der Kindererziehung des Landes und könnte Thailand als das zweite ASEAN-Land positionieren, das solche Disziplinarmaßnahmen verbietet.
Weeraphat Khantha, der Sprecher des zuständigen Gesetzgebungsausschusses, hat diesen fortschrittlichen Schritt angekündigt. Der aktuelle rechtliche Rahmen erlaubt es Eltern und Erziehungsberechtigten seit 89 Jahren, Kinder mit verschiedenen physischen Mitteln zu disziplinieren, was jedoch zunehmend in die Kritik gerät.
Der neue Gesetzesentwurf beabsichtigt, diese veraltete Regelung zu überarbeiten und dabei moderne Ansichten zum Kindeswohl und zur Disziplin zu berücksichtigen. Eine aktuelle Studie des thailändischen Ministeriums für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit gibt der Gesetzesinitiative zusätzlichen Nachdruck.
Diese Studie, die sich auf Daten von UNICEF stützt, zeigt auf, dass im Jahr 2022 alarmierende 38,6 % der Kinder im Alter von 1 bis 14 Jahren von ihren Eltern körperlich bestraft wurden.
Solche Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit der vorgeschlagenen Gesetzesänderung und die positive Wirkung, die sie auf das Kindeswohl und die Erziehungspraktiken haben könnte. Das Komitee hebt hervor, dass die beabsichtigte Änderung positive und gewaltfreie Erziehungsmethoden fördern soll.
Weeraphat Khantha stellte klar: “Die Änderung soll bessere Beziehungen zwischen Eltern und Kindern fördern und gleichzeitig Traumata bei jungen Menschen reduzieren.” Diese Erklärung betont die Bedeutung von emotionaler Intelligenz und eine gesunde Erziehung für die Zukunft der Kinder in Thailand.
Im Falle einer Genehmigung würde Thailand Teil einer progressiven globalen Bewegung werden und das 68. Land weltweit sein, das ein Verbot der körperlichen Bestrafung einführt.
Die bevorstehende Vorlage dieses Gesetzes im thailändischen Parlament gilt als Wendepunkt für die Kinderrechte im Land und bekräftigt das Engagement für sichere und schützende Umgebungen für künftige Generationen.
Heute, am 28. Oktober 2024 erwarten alle Beteiligten mit Spannung die Entwicklungen in diesem bedeutenden Anliegen, das nicht nur die rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die gesellschaftlichen Normen und Werte in der thailändischen Erziehung nachhaltig verändern könnte.