Bangkok — Thailand, ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt, sieht sich mit einer zunehmenden Zahl ausländischer Polizeivolontäre konfrontiert. Diese Freiwilligen, die häufig aus China, Russland und Indien stammen, können in verschiedenen Bereichen der Polizei wertvolle Unterstützung leisten.
Der Vorfall, bei dem eine Gruppe junger Chinesen 38,000 Baht (US$1,500) für eine Schulung an einer privaten Universität in Bangkok zahlte, um Polizeiausrüstung sowie einen Ausweis des Central Investigation Bureau zu erhalten, sorgte jedoch für Aufsehen und die vorübergehende Versetzung zweier hochrangiger Beamter.
In Destinationen wie Na Jomtien wird der Mangel an englischsprachigen Polizeibeamten immer deutlicher. Der dortige Stationsleiter gab an, mehrere Beraterkarten an ausländische Staatsangehörige ausgegeben zu haben, um die sprachliche Kluft zu überbrücken und das begrenzte Budget für die Einstellung zusätzlicher Beamter auszugleichen. Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen wird durch die steigende Zahl englischsprachiger Touristen und Expats unterstrichen, die nach Thailand kommen und oft keine Kenntnis der Thai-Sprache haben.
Die Verwendung von ausländischen Polizeivolontären hat in Thailand eine lange Geschichte, die über 30 Jahre zurückreicht. In den frühen 2000er Jahren genossen die Freiwilligen an Touristenzielen wie Pattaya großen Einfluss, berichteten in Dokumentationen über das Leben vor Ort und trugen zur Lösung von Konflikten und Missverständnissen bei.
Wichtig ist, dass diese Freiwilligen keine Befugnisse zur Festnahme haben und stets die Erlaubnis der örtlichen Polizeibeamten benötigen, um tätig zu werden.
Trotz dieser positiven Aspekte gibt es Bedenken hinsichtlich Korruption und Missbrauch. Ein proaktiver Umgang mit diesen Herausforderungen ist entscheidend für die künftige Verwendung ausländischer Volontäre.
Im Gegensatz zur Praxis in Kambodscha, wo den Freiwilligen ein gewisses Maß an Unterstützung gewährt wird, scheinen die thailändischen Behörden strenger zu sein und erlauben das Tragen von Uniformen oder die Ausstellung offizieller Ausweise nur in begrenztem Umfang.
Die negative Berichterstattung über die Polizei, wie wir sie in Bangkok erleben, könnte jedoch ein Umdenken in Bezug auf die Zusammenarbeit mit internationalen Freiwilligen bewirken. Auch wenn die öffentlichen Skandale gefährlich für die Karriereaussichten sind, zeigt die Tatsache, dass die thailändische Polizei keine zentralisierte Struktur ist, dass die Selbstverantwortung der einzelnen Stationen und regionalen Kommandanten von entscheidender Bedeutung bleibt.
Nur durch eine kontinuierliche Verbesserung der lokalen Praxis und eine stärkere Kontrolle der Bedingungen können künftige Skandale und Missbrauch vermieden werden. Die Rolle der ausländischen Polizeivolontäre in Thailand bleibt also ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Herausforderungen als auch Potenziale birgt.