Gyeonggi (Südkorea) — Ein 60-jähriger Schweinebauernbesitzer, Kim in Pocheon, wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt weil er die Leiche eines 67-jährigen Thailänder versteckte.
Das Urteil wurde am 12. Juli vom Uijeongbu District Court verkündet.
Kim wurde für schuldig befunden, die Leiche des 67-jährigen thailändischen Arbeiters Boonchu versteckt zu haben, der unter miserablen Bedingungen auf seiner Schweinefarm gearbeitet hatte.
Boonchu war 2013 mit einem Touristenvisum nach Südkorea eingereist und hatte über ein Jahrzehnt lang illegal auf der Farm gearbeitet.
Trotz seiner langen Arbeit auf der Farm, die ihm ein monatliches Gehalt von 1,8 Millionen Won (etwa 46.000 Baht) einbrachte, starb Boonchu an gesundheitlichen Problemen, die offenbar durch die unsanitären Lebensbedingungen verschärft wurden.
Sein Tod, der im März 2023 auf einem abgelegenen Berg in Pocheon entdeckt wurde, hat schockierende Details ans Licht gebracht.
Der Prozess offenbarte, dass Kim Boonchu’s Leiche nach dessen Tod in seinem Zimmer liegen ließ, aus Angst, die Behörden wegen der illegalen Anstellung des thailändischen Arbeiters zu informieren.
Dieser Schritt, so gestand Kim vor Gericht, war motiviert durch die Sorge vor rechtlichen Konsequenzen und möglichen Strafen.
Bilder des Zimmers, in dem Boonchu zehn Jahre lang lebte, wurden in sozialen Medien geteilt und sorgten sowohl in Thailand als auch in Südkorea für Bestürzung.
Die Bilder zeigen die unsanitären Bedingungen, unter denen Boonchu lebte, und tragen zur Kritik an den Arbeitsbedingungen auf der Farm bei.
(Anm. d. Redaktion: Wochenblitz referenziert aus ethischen Gründen auf die in diesen Artikel erwähnten Bilder nicht)
Viele Kommentatoren machen die schlechten Lebensbedingungen für Boonchus gesundheitliche Probleme verantwortlich, die letztlich zu seinem Tod führten.
Neben der Verurteilung wegen Leichenschändung wird Kim auch für die schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen verantwortlich gemacht, unter denen Boonchu leiden musste.
Die thailändische Familie des Verstorbenen plant, rechtliche Schritte gegen Kim einzuleiten, um Schadensersatz für den Verlust ihres Angehörigen zu fordern.
Die Kritik richtet sich besonders auf die übermäßigen Arbeitszeiten, da Boonchu täglich mehr als 12 Stunden arbeitete und über 1.000 Schweine betreuen musste.
Dieser Fall wirft nicht nur Fragen zur Fairness und Humanität in der Arbeitswelt auf, sondern lenkt auch die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen illegaler Arbeitsverhältnisse und die Notwendigkeit eines besseren Schutzes für ausländische Arbeitskräfte in Südkorea.
Die öffentliche und rechtliche Reaktion auf diesen Vorfall könnte möglicherweise weitreichende Konsequenzen für ähnliche Fälle in der Zukunft haben.