Mae Hong Son — In den letzten Tagen haben sich die Spannungen an der thailändisch-myanmarischen Grenze weiterhin verschärft, insbesondere im Distrikt Pai der nördlichen Provinz Mae Hong Son. Berichten zufolge ist die United Wa State Army (UWSA), auch bekannt als Red Wa, nicht nur in das thailändische Territorium eingedrungen, sondern hat auch ihre militärische Präsenz in der Region durch zusätzliche Truppen und Waffen verstärkt.
Am 26. November berichtete ThaiRath über die besorgniserregende Situation, die sich insbesondere entlang der Grenze bei Doi Nong Luang und Doi Hua Ma entwickelt hat. Laut der Shan State National Army (SSNA) habe sich die Lage vor Ort intensiviert, was Anlass zur Sorge gibt.
Die thailändischen Behörden haben die UWSA bereits wiederholt aufgefordert, sich zurückzuziehen, jedoch blieb bislang eine Antwort aus. Ein Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der UWSA und thailändischen Beamten am 18. und 19. November in der Provinz Chiang Mai diente dazu, wichtige Themen wie Drogenhandel, illegale Einwanderung und die Besetzung von thailändischem Territorium zu besprechen.
Thai-Vertreter forderten die UWSA auf, ihre Stützpunkte in der umstrittenen Zone aufzulösen. Obwohl die UWSA zugesichert hat, diese Forderung zu prüfen, stellte sie in einem Interview mit Radio Free Asia (RFA) klar, dass sie ihre Position gerade aufgrund des so genannten “Besatzungsgesetzes” verteidigen müsse.
Die UWSA versicherte, dass ihre Stützpunkte nicht in Thailand liegen und sie nicht beabsichtige, das Gebiet zu räumen. Zusätzlich drohte die UWSA, auf mögliche militärische Operationen Thailands zu reagieren. Dies ist nicht das erste Mal, dass die UWSA sich gegen die thailändischen Behörden behauptet — über ein Jahrzehnt hinweg gab es Verhandlungen, doch die UWSA blieb stets resistent gegenüber Rückzugsaufforderungen.
Im Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen wurden thailändische Soldaten, die patrouillierten, um illegale Einwanderung und Drogenhandel zu verhindern, auf einen beunruhigenden Vorfall aufmerksam. Während ihrer Streifzüge hörten sie Hilferufe aus einem tiefen Brunnen im Grenzwald.
Bei ihrer Rettungsaktion fanden sie einen Chinesen, der angeblich drei Tage dort eingesperrt war. Die Umstände seines Aufenthalts im Brunnen sind unklar; Beamte vermuten, dass es sich entweder um einen illegalen Einwanderer handelt oder dass er aus anderen Gründen in kriminelle Handlungen verwickelt war.