In einer überraschenden Wendung der politischen Landschaft in Thailand hat Sondhi Limthongkul, der ehemalige Anführer der Gelbhemden, seine Absicht erklärt, möglicherweise erneut Massenproteste zu organisieren.
Der heute 77-Jährige, der vor vielen Jahren maßgeblich an der Schließung der internationalen Flughäfen Bangkok beteiligt war, verfolgt aufmerksam die Entwicklungen der aktuellen Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra.
Limthongkul hatte am Montag in seinem YouTube-Programm seine Absichten dargelegt und betont, dass er die Leistung der Regierung in den kommenden Monaten genau beobachten wird. „Zunächst werde ich die Situation bewerten und dann entscheiden, ob ich aktiv werde“, so der ehemalige Medienmogul.
Premierministerin Shinawatra, die erst seit einem Monat im Amt ist, appellierte an Limthongkul, von seinen Protestplänen Abstand zu nehmen, und forderte stattdessen einen Dialog statt Konfrontation.
Die politische Karriere Limthongkuls ist geprägt von Konflikten und Kontroversen. Als Co-Vorsitzender der People’s Alliance for Democracy (PAD) führte er in den 2000er Jahren massive Proteste gegen die Regierung von Thaksin Shinawatra, Paetongtarns Vater, die 2006 in einem Militärputsch gipfelten.
Besonders in Erinnerung bleiben die Proteste von 2008, als die PAD die Flughäfen Don Mueang und Suvarnabhumi zehn Tage lang lahmlegte und damit die thailändische Wirtschaft stark beeinträchtigte.
Obwohl die PAD 2013 aufgelöst wurde, bleibt Sondhi eine einflussreiche Figur in der thailändischen Politik. Nach seiner vorübergehenden Verurteilung zu 20 Jahren Gefängnis wegen Dokumentenfälschung wurde er 2019 durch eine königliche Begnadigung freigelassen.
Bei einem Mordanschlag im Jahr 2009 überlebte er nur knapp, was weitere Fragen über mögliche politische Motive aufwarf. Jetzt, da sich die politische Landschaft in Thailand erneut verändert, könnte Sondhi Limthongkul die treibende Kraft hinter neuen Protesten werden.
In einem Land, in dem politische Spannungen und gesellschaftliche Unruhen häufig die Schlagzeilen dominieren, bleibt abzuwarten, ob Sondhi tatsächlich zu den Mitteln der Massenmobilisierung greift und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft der thailändischen Politik haben könnte.