Bangkok — In Bangkok ist ein Skandal um die iCon Group entbrannt. Am Donnerstag, den 11. Oktober 2024, meldeten sich über 20 Opfer bei der Verbraucher-Schutzpolizei und reichten Betrugsanzeigen gegen das bekannte Online-Geschäftsunternehmen ein.
Unter den Betroffenen war eine Frau, die von ihrer Erfahrung berichtete. Sie hatte erstmals Werbeanzeigen der iCon Group im Fernsehen und auf Social Media gesehen, die einen kostengünstigen Online-Kurs versprachen. Nach der Teilnahme an einem dreitägigen Seminar wurde den Teilnehmern erläutert, dass sie durch zusätzliche Mitgliedsgebühren und den Verkauf von Produkten Einkommen generieren könnten.
Raphatsit Phattarasirichaisin, ein Anwalt und stellvertretender Vorsitzender einer Stiftung für soziale Gerechtigkeit, war anwesend und äußerte, dass einige Prominente, die als Führungskräfte bei der iCon Group arbeiten, möglicherweise wegen der Verdachtsmomente einer pyramidenartigen Struktur strafrechtlich verfolgt werden könnten.
Eine der Meldenden erzählte, dass sie nicht nur in das Unternehmen investiert hatte, sondern auch zusätzlich Kredite aufnehmen musste, um mitzumachen.
Zahlreiche Prominente haben sich für die iCon Group stark gemacht, was das Vertrauen bei vielen Investoren gestärkt hat. Die Werbekampagnen, an denen Stars wie Yuranunt “Sam” Pamornmontri und Kan Kantathavorn beteiligt waren, gaben der Firma zusätzlichen Glanz.
Doch jetzt stellen die ehemaligen Teilnehmer fest, dass ihr investiertes Geld nicht für Produkte, sondern zur Werbung genutzt wurde, um weitere Kunden und Verkäufer zu akquirieren.
Ein weiteres Opfer schilderte, dass er über 200.000 Baht, die er geliehen hatte, in das Unternehmen investiert hatte und in eine finanzielle Krise geraten ist. Rechtsanwalt Raphatsit berichtete von etwa 500 betroffenen Personen, von denen einige bereits zuvor ohne Erfolg Beschwerden eingereicht hatten.
Trotz Rückzahlungen von 50% gegen die Abgabe von Beschwerdeerklärungen bleibt ein großes Fragezeichen über der legalen Grundlage der Geschäfte der iCon Group. Die Verbraucher-Schutzbehörde hatte bereits in der Vergangenheit festgestellt, dass die Geschäftspraktiken der iCon Group nicht illegal seien, doch Raphatsit fordert eine gründliche Untersuchung.
Der bekannte Prominenten-Anwalt Decha Kittiwitthayanan begleitete am gleichen Tag ebenfalls Opfer zur Polizei und erklärte, dass hochrangige Prominente möglicherweise in rechtliche Schwierigkeiten geraten könnten.
Die iCon Group selbst, angeführt von CEO Waratphon “Boss Paul” Waratvorakul, der von klein auf mit Entbehrungen kämpfte und erst durch das Unternehmen zu Wohlstand kam, weist alle Vorwürfe zurück und betont die Transparenz ihrer Geschäfte.
Mit einem Umsatz von nahezu 5 Milliarden Baht im Jahr 2021 und umfangreicher Werbung durch Prominente ist die iCon Group ein großes Thema in den sozialen Medien geworden, nachdem der Nachrichtensprecher Kanchai “Noom” Kamnerdploy auf die Kontroversen um das Unternehmen hinwies.
Während immer mehr Menschen versuchen, rechtliche Schritte gegen die iCon Group einzuleiten und juristische Unterstützung suchen, bleibt abzuwarten, welche Folgen diese Vorwürfe für das Unternehmen und die involvierten Prominenten haben werden.