Bangkok — In einem entscheidenden Schritt zur Bewältigung der steigenden Protestbewegungen hat die thailändische Regierung den ehemaligen Anführer der Rothemden, Nattawut Saikua, zum Berater des Premierministers ernannt. Dies wurde von Somkid Chueakong, dem stellvertretenden Generalsekretär des Premierministers für politische Angelegenheiten, am Mittwoch bekannt gegeben.
Die Ernennung von Nattawut, der am 4. Oktober in das Beratungsgremium berufen wurde, geschah in einem Kontext wachsender Bürgerunruhen im Land.
Während Premierministerin Paetongtarn Shinawatra derzeit an den ASEAN-Gipfeln in Laos teilnimmt, äußerte Somkid seine Hoffnungen, dass Nattawut eine Schlüsselrolle bei der Deeskalation der Proteste übernehmen könne. Er betonte, dass die genauen Aufgaben von Nattawut noch festgelegt werden müssten, jedoch ein strategischer Umgang mit den Protestierenden von Vorteil wäre.
Trotz der Spekulationen über die Motive hinter Nattawuts Ernennung — insbesondere in Bezug auf den ehemaligen roten Führer Jatuporn Prompan, der mittlerweile als Regierungsgegner auftritt — hat Somkid klargestellt, dass Nattawut und Jatuporn Freunde seien.
Diese Klarstellung kommt in einer Zeit, in der Kritiker bereits Drohungen ausgegeben haben, gegen die Regierung von Paetongtarn auf die Straße zu gehen, insbesondere bei Korruption oder Misswirtschaft.
Ein prominenter Kritiker, Sondhi Limthongkul, hat sich bereits in einer YouTube-Sendung geäußert und erklärt, dass er eine Massendemonstration gegen die Regierung in Erwägung zieht, falls er Beweise für Unterschlagung oder das Versagen ihrer Verwaltung findet.
Besondere Besorgnis äußerte er auch hinsichtlich möglicher territorialer Verluste Thailands, insbesondere der Insel Koh Kut im Trat-Provinz, während Verhandlungen über maritimen Ressourcen zwischen Thailand und Kambodscha.
Die Spannungen könnten weiter zunehmen, da Jatuporn Nattawut aufforderte, den Gebrauch von 42 Millionen Baht, die für Protestaktionen zwischen 2009 und 2010 gesammelt wurden, zu erklären.
Jatuporn, gemeinsam mit Veerakarn Musikapong, drängte darauf, dass Nattawut für die Finanzen während dieser unruhigen Zeit verantwortlich sei.
Während die politischen Strömungen in Thailand komplexer werden, bleibt abzuwarten, ob Nattawuts Rückkehr in die aktive Politik tatsächlich zu einer Beruhigung der Proteste oder zu neuen Konflikten führt. Die Rückkehr von Premierministerin Paetongtarn wird entscheidend sein, um die künftige Ausrichtung der Regierung in diesen turbulenten Zeiten zu bestimmen.