Chiang Mai — Die Polizei hat am Dienstag einen Norweger wegen des mutmaßlichen Mordes an seinem thailändischen Freund in dessen Haus in der nördlichen Provinz Chiang Mai festgenommen.
Ein Bewohner des Dorfes Wang Singha Kham im Bezirk Pa Dad in der Provinz Chaing Mai meldete der Polizeistation Mueang Chiang Mai in der Nacht des 3. Oktober den Tod eines 39-jährigen Thailänders namens Charit.
Der Dorfbewohner sagte, er habe Charits Freund, einen 50-jährigen Norweger, vor dem Haus gesehen.
Der ausländische Mann wurde gesehen, wie er vor Angst aus dem Haus kroch, woraufhin die Einheimischen anboten, ihm zu helfen.
Der Norweger bat den Einheimischen, ihm dabei zu helfen, in seinem Haus nachzusehen, da er meinte, dort sei jemand gestorben.
Als der Einheimische das Haus betrat, entdeckte er die Leiche von Charit in einer Blutlache.
Der Ausländer erzählte dem Nachbarn, dass er seinen Freund tot aufgefunden habe, als er aus dem Badezimmer kam.
Er sagte, Charit sei ermordet worden und er habe den Mörder vom Tatort weglaufen sehen.
Polizei und Rettungskräfte trafen später am Haus ein, um den Todesfall näher zu untersuchen.
Sie berichteten, dass Charit eine schwere tiefe Schnittwunde am Hals hatte.
In der Nähe seiner Leiche wurden ein blutiges Hackbeil und zwei Küchenmesser gefunden.
Der norwegische Mann machte der Polizei gegenüber verwirrende Angaben.
Zunächst sagte er, Charit sei ermordet worden, später änderte er seine Aussage und sagte, Charit habe sich selbst das Leben genommen.
Der ausländische Mann bestritt seine Beteiligung an Charits Tod.
Geständnis
Die von der Polizei am Tatort gefundenen Beweise zeigten jedoch, dass der norwegische Mann der Mörder war.
Der ausländische Mann gestand den Mord, weigerte sich jedoch, sein Motiv preiszugeben.
Die Nachbarin des Paares erzählte der Polizei, dass sich das Paar oft gestritten habe.
Der Verstorbene erzählte ihr immer, dass er und sein ausländischer Freund seit mehr als einem Jahr zusammen waren.
Er habe den Ausländer geliebt, aber es habe immer wieder finanzielle Streitigkeiten gegeben.
Der Nachbarin zufolge hatte Charit gerade herausgefunden, dass der Norweger HIV-positiv war.
Charit fuhr den Ausländer häufig ins Krankenhaus, erlaubte ihm aber nie, mit ihm das Krankenhaus zu betreten.
Charit erzählte der Nachbarin, dass der Ausländer nicht nur HIV hatte, sondern auch viele andere Krankheiten, so dass der Mann kaum noch laufen konnte.
Die Nachbarin sagte, sie habe den Ausländer oft mitten in der Nacht um das Haus herumwandern sehen, vielleicht wegen seiner Krankheit.
Am Tag des Vorfalls traf die Nachbarin Charit am Morgen, als dieser vor seinem Haus Kräuter zum Kochen pflückte.
Sie sah den Norweger auch vor dem Haus rauchen.
Zwischen den beiden schien es am Morgen keinen Streit gegeben zu haben.
Der Norweger befindet sich in Polizeigewahrsam und wurde wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt.
Das Strafmaß ist Tod, lebenslange Haft oder 15 bis 20 Jahre Haft.