Bangkok — Aus Sicht der Move Forward-Partei sollte Thailands Außenpolitik darin bestehen, dass das Land als “Mittelmacht” mit Prinzipien und Würde agiert, die sich an eine auf Regeln basierende internationale Ordnung hält und in der Lage ist, sich frei zu äußern, ohne Angst vor Supermächten.
In einer Vorlesung vor Studenten der politikwissenschaftlichen Fakultät der Chulalongkorn-Universität zum Thema “Thailands Herausforderungen und Chancen gegenüber der ASEAN und den Supermächten” sagte Pita, dass Thailands Rolle in der ASEAN und die Rolle der ASEAN als regionaler Zusammenschluss in den letzten fünf Jahren zurückgegangen sei. Er verwies auf die Tatsache, dass viele Staats- und Regierungschefs der Welt es vorgezogen hätten, Vietnam und Indonesien statt Thailand zu besuchen, und dass einige Staats- und Regierungschefs der Welt nicht am ASEAN-Gipfel teilgenommen hätten, sondern ihre Stellvertreter damit beauftragt hätten.
Wäre die Move Forward Partei an der Regierung, würde Thailand einen humanitären Wirtschaftskorridor an der thailändisch-myanmarischen Grenze eröffnen, um Menschen aus Myanmar, die durch den Krieg in ihrem Land vertrieben wurden, Zuflucht zu gewähren und ihnen die Möglichkeit zu geben, legal auf thailändischem Boden zu arbeiten, so Pita.
Er sagte, dass Thailand sowohl direkt als auch über die ASEAN eine proaktive Rolle bei der Förderung von Friedensgesprächen zwischen den Kriegsparteien in Myanmar spielen sollte, die zu freien und fairen Wahlen in dem Land führen.
Der Parteivorsitzende von Move Forward sagte, dass Thailand die Führung bei der Gruppierung aller Mekong-Anrainerstaaten übernehmen sollte, um ihre Verhandlungsmacht für eine faire Aufteilung des Flusswassers mit China zu stärken.
Der Schwerpunkt sollte auf einer inklusiven Diplomatie und dem Einsatz von “Soft Power” liegen, um wirtschaftliche und handelspolitische Möglichkeiten auszuloten, sagte er und fügte hinzu, dass Thailand zusätzlich zum ASEAN-EU-Abkommen ein bilaterales Freihandelsabkommen mit der EU aushandeln sollte.