In Thailand wächst der Druck auf die Regierung, ein spezifisches Gesetz zur Regulierung von E-Zigaretten einzuführen.
Der stellvertretende Gesundheitsminister Thanakrit Jitareerat hat sich kürzlich vehement für strengere Regelungen ausgesprochen, nachdem bestehende Gesetze als unzureichend bewertet wurden.
Bei einer Diskussion im Büro der Nationalen Gesundheitskommission am Mittwoch erklärte Thanakrit, dass die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Kontrolle des E‑Zigaretten-Marktes versagt hätten. „Die Maßnahmen, die wir bisher ergriffen haben, haben sich als wirkungslos erwiesen.
Es ist dringend erforderlich, ein spezifisches Gesetz zu dieser Angelegenheit auszuarbeiten“, sagte er.
Thanakrit bezeichnete das Dampfen von E‑Zigaretten als „ernste Bedrohung für die Gesellschaft“ und wies auf die Notwendigkeit hin, die unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen Behörden zu synchronisieren, um eine einheitliche und effektive Durchsetzung zu gewährleisten.
Der Gesundheitsminister kritisierte auch Regierungsbeamte, die trotz des bestehenden Verbots von E‑Zigaretten weiterhin dampfen. Diese Vorgehensweise sei einer der Gründe, warum die strengen Maßnahmen ins Stocken geraten seien. Thanakrit forderte eine umfassende Überarbeitung der Gesetzgebung, um den Verkauf und Konsum von E‑Zigaretten wirksamer zu regulieren.
Banjerd Singkaneti, der Vorsitzende der Nationalen Gesundheitskommission (NHCO), unterstützt zwar die Forderung nach klareren Regelungen, betonte jedoch, dass der Premierminister sich zunächst auf die Verbesserung der bestehenden Gesetze konzentrieren sollte. „Langfristig sollte der Besitz von E‑Zigaretten gesetzlich klar verboten werden, damit die Polizei keine Ausrede hat, keine rechtlichen Schritte einzuleiten“, erklärte Singkaneti.
Er forderte auch, dass Regierungsbeamte zur Verantwortung gezogen werden, wenn in den von ihnen überwachten Gebieten der Verkauf von E‑Zigaretten festgestellt werde.
Zusätzlich zu diesen politischen Auseinandersetzungen zeigt sich ein besorgniserregender Trend in den Statistiken: Nach Angaben der Verbraucherschutzbehörde ist die Anzahl der beschlagnahmten E‑Zigaretten im vergangenen Jahr auf 100.000 angestiegen, verglichen mit 27.000 im Jahr 2020. Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit eines klaren und umfassenden Gesetzes zur Regulierung von E‑Zigaretten in Thailand.
Die Diskussion um die E‑Zigaretten-Gesetzgebung verdeutlicht die Herausforderungen, die bei der Regulierung neuer Produkte auftreten, und wirft Fragen über die Effektivität der bestehenden Rechtsvorschriften auf.
Während die Behörden sich bemühen, ein effektives Regulierungssystem zu etablieren, bleibt abzuwarten, wie schnell und in welchem Umfang neue gesetzliche Maßnahmen umgesetzt werden.