Bangkok — Zwei US-Professoren wurden gestern zu Preisträgern des diesjährigen Prinz-Mahidol-Preises in den Bereichen Medizin und öffentliche Gesundheit ernannt. Unter 92 Kandidaten aus 31 Ländern ging der diesjährige Prinz-Mahidol-Preis für Medizin an Dr. Napoleone Ferrara, Professor für Pathologie und Lehrbeauftragter für Augenheilkunde und Pharmakologie.
Er ist außerdem stellvertretender Direktor für Grundlagenforschung am Moores Cancer Center der University of California San Diego. Dr. Ferrara entdeckte den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) und entwickelte den ersten Antikörper gegen VEGF, der das Wachstum verschiedener Tumore unterdrückt.
Diese Erkenntnisse trugen zur Entwicklung des ersten klinisch verfügbaren Angiogenese-Hemmers, Bevacizumab (Avastin), bei, der das Wachstum neuer Blutgefäße in einem soliden Tumor verhindert und Teil der Standardbehandlung für verschiedene Krebsarten geworden ist.
Dr. Ferraras Arbeit führte auch zur Entwicklung von Ranibizumab (Lucentis), einem hochwirksamen Medikament zur Verhinderung des Sehkraftverlusts bei intraokularen neovaskulären Erkrankungen.
Ein weiterer Preisträger auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit ist Dr. Barry H. Rumack, ein emeritierter Professor der Abteilungen für Notfallmedizin und Kinderheilkunde der Universität von Colorado. Er beschäftigt sich intensiv mit Pharmakologie und Paracetamol-Vergiftungen, die hauptsächlich zu akutem Leberversagen führen.
Dr. Rumack sammelte 64 Fälle von Patienten, die eine Überdosis des Medikaments eingenommen hatten, um ein Diagramm zu erstellen, und erfand ein Bewertungsinstrument, das weltweit bei der Bewertung der Behandlung von Paracetamol-Überdosierungen eingesetzt wird.
Außerdem entwickelte er Poisindex, eine der ersten kommerziellen Datenbanken, die Diagnose- und Behandlungsdaten für verschiedene giftige Substanzen abrufen kann. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn wird die Auszeichnung im Namen Seiner Majestät des Königs am 24. Januar nächsten Jahres im Chakri Maha Prasat überreichen.