Bangkok — Aktivisten behaupten, dass der ehemalige Premierminister in einer speziellen Krankenhausabteilung, die in krassem Gegensatz zu dem überfüllten Gefängnissystem steht, eine Sonderbehandlung erhält. Als Thailands ehemaliger Regierungschef Thaksin Shinawatra im August aus dem Exil zurückkehrte, war er die wohl bekannteste Person in den berüchtigten Gefängnissen des Landes.
Der Milliardär und Geschäftsmann, der wegen Korruptionsvorwürfen inhaftiert war, saß jedoch nur etwas mehr als 12 Stunden ein, bevor er in die Sonderabteilung eines Krankenhauses in Bangkok verlegt wurde. Seine vermeintlich sanfte Behandlung hat zu Behauptungen über eine Sonderbehandlung geführt und eine Reihe von Fragen über die Standards innerhalb des Gefängnissystems aufgeworfen.
Nach Berichten thailändischer Medien wurde Thaksin in einen Flügel eines Krankenhauses verlegt, der mit klimatisierten Privatzimmern, einem Fernseher, einem Kühlschrank, einem Sofa und einem Esstisch ausgestattet ist und rund um die Uhr von Krankenschwestern betreut wird. Offizielle Stellen haben bestritten, dass er eine Sonderbehandlung erhalten hat. Sie sagten, der ehemalige Premierminister benötige dringend eine Behandlung, da er unter Schlaflosigkeit, Engegefühl in der Brust und hohem Blutdruck leide und der Sauerstoffgehalt in seinen Fingerspitzen niedrig sei.
Aktivisten und Anwälte haben jedoch auf die Zustände in den thailändischen Gefängnissen hingewiesen, wo die Zellen überfüllt sind, es an Hygiene mangelt und die medizinische Versorgung eingeschränkt ist. Sie fordern, dass allen Gefangenen derselbe Versorgungsstandard zugestanden werden sollte.
In einem kürzlich erschienenen Artikel für die Bangkok Post schreibt Andrea Giorgetta von der Internationalen Föderation für Menschenrechte (FIDH): “Ein positiver Aspekt der Thaksin-Saga ist, dass sie ein Schlaglicht auf das oft übersehene Problem der Haftbedingungen in Thailand geworfen hat.”