Phuket — Der 26. Dezember 2004 bleibt für viele als einer der tragischsten Tage in der jüngeren Geschichte in Erinnerung. Für den australischen Vater Joe Giardina und seine Familie begann dieser Tag jedoch voller Hoffnung und Vorfreude auf den gemeinsamen Aufenthalt in einem Strandhotel in Phuket.
Doch schon bald wendete sich das Schicksal dramatisch.
Inmitten eines eigenen kleinen Paradieses, während sie die traumhafte Aussicht bewunderten, geschah das Unvorstellbare: Ein gigantisches Erdbeben von 9,15 auf der Richterskala, 550 Kilometer entfernt im Indischen Ozean, löste einen Tsunami aus, der mit unvorstellbarer Gewalt über die Küste fegte.
“Wir bewunderten die Aussicht und plötzlich verschwand das Wasser”, erinnert sich Joe Giardina, der verzweifelt versuchte, seinen 16-jährigen Sohn Paul, der das Down-Syndrom hat, zu retten. In seinem verzweifelten Versuch, seinen Sohn zu schützen, drückte Joe Paul gegen eine Säule des Hotels, nur um dann von der gewaltigen Welle mitgerissen zu werden.
Tragischerweise überlebte Paul die Katastrophe nicht.
Seine Erinnerung ist eines von über 230.000 Verlusten, die dieser verheerende Tsunami in 14 Ländern hinterließ. Joe selbst überlebte wie durch ein Wunder, fand sich kopfüber auf einer Treppe wieder, seine Lungen mit Sand gefüllt.
Obwohl beide Elternteile große Verluste erlitten, suchte Joe Trost im Wiederfinden des Leichnams seines geliebten Sohnes. “Wenn wir ihn nicht gefunden hätten, würden wir immer noch nach ihm suchen”, reflektiert er bedrückt über die schrecklichen Tage nach der Katastrophe.
Im Laufe der Jahre hat sich Joe Giardina unermüdlich darum bemüht, das Andenken an Paul und die Geschehnisse von damals zu bewahren und anderen zu helfen. Er war instrumental am Bau des Indian Ocean Tsunami Memorial in Canberra beteiligt. Diese wellenförmige Gedenkstätte, die auf das Wasser blickt, symbolisiert Verlust und Widerstandskraft.
Joe kehrt oft nach Phuket zurück, um sich an die schönen Jahre mit Paul zu erinnern und gleichzeitig die Schrecken des Tsunamis nicht die Geschichte seiner Familie bestimmen zu lassen. „Wir hatten 16 wunderschöne Jahre mit Paul. Man lernt, mit dem Schmerz zu leben, aber man schätzt jeden Tag”, sagt Giardina und bringt damit die Stärke der menschlichen Hoffnung und der Erinnerung auf den Punkt. Auch in diesem Jahr wird die Familie die Gedenkstätte erneut besuchen, um die Erinnerung an Paul zu ehren und Kraft aus seinem standhaften Geist zu schöpfen.
Im Echo dieser Tragödie gibt es zahlreiche Geschichten von Überlebenden, die sich an das Entsetzen des Tsunamis erinnern, wie etwa ein britisches Paar, das zu dieser Zeit auf Koh Phi Phi im Urlaub war. Auch sie wurden durch den Tsunami stark betroffen und trugen ihre eigenen schweren Verluste davon.
Die Erinnerungen an den Tsunami von 2004 sind tief in die Seelen der Überlebenden eingebrannt und werden auch in den kommenden Jahren nicht vergessen werden.