Thonburi — Das thailändische Strafgericht hat am Freitag, den 22. November 2024, einen Haftbefehl gegen Dr. Boon Wanasin, den 86-jährigen Gründer des renommierten Thonburi-Krankenhauses, erlassen. Gemeinsam mit acht weiteren Personen steht er im Verdacht, einen weitreichenden Betrugsfall im Bereich medizinischer Investitionen orchestriert zu haben. Die Haftbefehle wurden auf Antrag der Abteilung 1 des Metropolitan Police Bureau ausgestellt.
Dr. Wanasin, der auch als Vorstandsvorsitzender der Thonburi Healthcare Group (THG) bekannt ist, wird beschuldigt, AnfangSeptember 2024, das Land verlassen zu haben. Die Polizei hat ermittelt, dass in einem Zeitraum von nur zehn Monaten, von Dezember 2023 bis Oktober 2024, insgesamt 527 Beschwerden eingegangen sind.
Die betroffenen Investoren klagten über Probleme bei der Einlösung von Schecks, die von den Verdächtigen ausgestellt wurden.
Die Vorwürfe im Detail: Im Februar 2023 war Boon laut Angaben der Ermittler durch einen Online-Kanal als Investitionsberater aufgetreten und hatte fünf medizinische Projekte vorgestellt, die sowohl in Thailand als auch international durchgeführt werden sollten.
Viele Anleger vertrauten auf seine Referenzen und die umfangreiche Erfahrung in der Medizinbranche. Um Kapital zu akquirieren, lockte Boon Investoren mit attraktiven Renditen und gab ihnen Geldleihverträge, in denen versprochen wurde, die Beträge samt Zinsen zurückzuzahlen.
Die Haftbefehle umfassen fünf wesentliche Anklagepunkte: Betrug im öffentlichen Dienst, Organisation von Betrug im öffentlichen Dienst, Kreditbetrug, Geldwäsche und Scheckbetrug. Bemerkenswert ist, dass Boons direkte Angehörige — seine Ehefrau Jaruwan (79), seine Tochter Nalin (51), sowie seine persönliche Assistentin und Finanzmanagerin — unter den neun Verdächtigen sind. Zudem befinden sich vier Investmentmakler in Haft, die in die Bearbeitung der Kreditverträge involviert waren.
Die Polizei berichtet, dass Boon am 29. September 2024 nach China geflohen sein könnte. Das Schicksal von Jaruwan und Nalin bleibt unterdessen ungewiss. Sechs weitere Verdächtige sind bereits festgenommen worden.
Laut dem Whistleblower und Medieninhaber Sondhi Limthongkul könnte der durch Boons mutmaßlichen Betrug entstandene Schaden über 8 Milliarden Baht betragen, was die Tragweite dieses Betrugsfalls verdeutlicht und die Sorge um die fragwürdige Praxis im Investmentsektor des Gesundheitswesens in Thailand unterstreicht.