Autopsie bestätigt Suizid — doch Ungereimtheiten bleiben
Der ehemalige Polizei-Oberst Thitisan “Joe Ferrari” Utthanaphon, der wegen Folter und Mordes an einem Drogenverdächtigen zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, hat sich am 7. März in seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Klong Prem erhängt. Das bestätigte das thailändische Rechts- und Freiheitsministerium nach Auswertung der Obduktionsberichte.
Die grausame Tat, die Thailand schockierte
2021 hatte Thitisan einen 24-jährigen Verdächtigen in einem Polizeirevier in Nakhon Sawan mit Plastiktüten erstickt — eine Tat, die durch ein geleaktes Video weltweit Empörung auslöste. Zusammen mit fünf Untergebenen wurde er verurteilt, doch sein luxuriöser Lebensstil (teure Sportwagen, Villen) machte ihn zum Symbol für Polizeikorruption.
Die Autopsie-Ergebnisse: Selbstmord — aber mit Fragen
- Strangulationsspur (1,2 cm breit, 14 cm lang) unter dem Adamsapfel.
- Keine Kampfspuren, keine Würgemale.
- Medikamente im Blut: Antidepressiva, Schlafmittel und Blutdrucksenker.
- Ältere blaue Flecken an Rücken und Hüfte (1−2 Wochen alt).
- Tod durch Erhängen — ein Handtuch war an der Zellentür befestigt.
Doch trotz der klaren Beweislage fragen sich viele: Warum tötete er sich jetzt? Gab es Druck von außen?
Die letzten Stunden von “Joe Ferrari”
Gefängniswärter fanden ihn gegen die Tür gelehnt, mit blauen Fingern und ohne Puls. Die offizielle Todeszeit: 20:50 Uhr. War er wirklich allein? Warum hatte ein Mann, der sich bisher als überlebensfähig erwiesen hatte, plötzlich “keine Hoffnung” mehr?
Ein Fall, der Thailand weiter spaltet
- Viele glauben nicht an Selbstmord — zu groß ist das Misstrauen in die Justiz.
- Andere halten es für plausibel: Ein lebenslanges Urteil, der soziale Absturz — vielleicht war Verzweiflung stärker als seine Arroganz.
- Die Ermittlungen gehen weiter — ein Staatsanwalt soll entscheiden, ob es Nachforschungen braucht.
“Joe Ferrari” ist tot — doch der Skandal um Polizeigewalt und Straflosigkeit lebt weiter.