Bangkok — Am 26. Dezember 2024 um 05:10 Uhr hat der thailändische Finanzminister Pichai Chunhavajira seinen Vorschlag zur Anhebung der Mehrwertsteuer (MwSt.) ins Gespräch gebracht, die bereits seit 1992 bei 7% verharrt. Diese Ankündigung sorgt für große Diskussionen im Land, was nicht zuletzt daran liegt, dass die gesetzliche Obergrenze für die MwSt. bei 10% liegt.
Bundesminister Pichai, der kürzlich Ideen zur Senkung der Unternehmens- und Einkommenssteuern zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt hat, sieht sich einer massiven Welle der Opposition gegenüber. Kritiker argumentieren, dass angesichts der schwachen Wirtschaft eine Steuererhöhung nicht der richtige Schritt wäre, da diese sowohl die Bürger als auch die Unternehmen belasten würde.
Die Premierministerin Paetongtarn Shinawatra wies die Vorschläge von Herrn Pichai schnell zurück, indem sie sie als Studie deklarierte, und verwies darauf, dass Diskussionen über eine mögliche MwSt.-Erhöhung in einigen Ländern bis zu einem Jahrzehnt in Anspruch nehmen können.
Herr Pichai selbst räumt die Sensibilität seiner Idee ein, betont jedoch die Notwendigkeit, zunächst die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, da er unsicher ist, wie lange er noch im Kabinett bleiben wird.
Die Diskussion über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer war lange ein Tabuthema.
Es besteht jedoch ein wachsender Bedarf an höheren Steuereinnahmen, um die steigende fiskalische Belastung zu bewältigen. Diese resultiert aus einem über zwei Jahrzehnten andauernden Haushaltsdefizit, das die öffentliche Verschuldung, insbesondere nach der Pandemie, auf 64% ansteigen ließ — ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu 41% im September 2019.
Pichai, der zuvor als Berater für den ehemaligen Premierminister Srettha Thavisin tätig war, übernahm die Rolle des Finanzministers nach dem Rücktritt von Panpree Bahiddha-Nukara und hat seit der Wahl von Ms. Paetongtarn als Premierminister eine Schlüsselrolle inne.
Sein ruhig und diplomatisch wirkender Umgang mit den Spannungen zwischen der Regierung und dem Gouverneur der Zentralbank hat zu einer entspannten Atmosphäre beigetragen, die einen Dialog beförderte. Die monetäre Politik der Zentralbank hat daraufhin im Oktober entschieden, den Leitzins um 25 Basispunkte zu senken, was die erste Zinssatzsenkung seit vier Jahren darstellt.
Der 75-jährige Pichai bringt umfangreiche akademische Qualifikationen mit, darunter einen Bachelor-Abschluss in Handels- und Rechnungswesen von der Thammasat University sowie einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaftslehre von der Indiana University.
In seiner Karriere war er u.a. Vorsitzender der Stock Exchange of Thailand sowie der Bangchak Corporation Plc.
Die anhaltenden Diskussionen über die Steuerpolitik in Thailand werden die kommenden Monate prägen und es bleibt abzuwarten, wie sich die vorgeschlagenen Änderungen auf die thailändische Wirtschaft auswirken werden.