Bangkok — Der Fußballverband von Thailand (FA Thailand) steht vor einem finanziellen Desaster! Die aktuelle Präsidentin, Nualphan Lamsam, hat am Dienstag in einer Pressekonferenz schwere Vorwürfe gegen die frühere Führung des Verbands erhoben. Angeführt wurde diese von Polizeigeneral Somyot Poompanmuang, der wegen angeblicher Misswirtschaft nun vor Gericht landen könnte. Der Schaden: Millionen von Baht!
Ein Bericht von Kilian Borchert
Schuldenberg und dubiose Gehälter
Nualphan enthüllte, dass sie bei ihrem Amtsantritt einen Schuldenberg von 132 Millionen Baht (umgerechnet etwa 3,3 Millionen Euro) vorgefunden habe. Hinzu kommen 360 Millionen Baht (etwa 9 Millionen Euro), die der Verband aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs an die Siam Sports Syndicate zahlen muss. Und als ob das nicht genug wäre, lastet auf dem Verband auch noch ein Kredit in Höhe von 155 Millionen Baht (etwa 3,9 Millionen Euro), den General Somyot bei der FIFA aufgenommen haben soll. Dieser Kredit muss bis 2030 zurückgezahlt werden — weit über Nualphans Amtszeit hinaus.
Doch damit nicht genug: Der ehemalige Verbandspräsident soll monatlich ein Gehalt von einer Million Baht (etwa 25.000 Euro) bezogen haben — obwohl die Position eigentlich ehrenamtlich ist! Nualphan betonte, dass frühere Präsidenten auf eine Bezahlung verzichtet hätten. Somyot behauptet zwar, das gesamte Gehalt in Höhe von 32 Millionen Baht (etwa 800.000 Euro) zurückgezahlt zu haben, doch die Buchprüfer des Verbands fanden dafür keinerlei Belege.
Verträge bis 2028 — und keine Beweise für Rückzahlungen
Nualphan warf dem ehemaligen Präsidenten auch vor, den Vertrag mit der Plan B Company, die die Interessen des FA Thailand verwaltet, bis 2028 verlängert zu haben. Sie betonte jedoch, dass sie bereits Gespräche mit der Firma geführt habe und keine Probleme bei der Zusammenarbeit erwarte.
Was die 360 Millionen Baht an die Siam Sports Syndicate angeht, hofft Nualphan auf eine gütliche Einigung. Sie will mit dem Management des Unternehmens verhandeln, um eine Lösung zu finden. „Ich habe keinen persönlichen Groll gegen irgendjemanden“, sagte sie. „Es geht mir darum, die Interessen des Verbands und des Landes zu schützen.“
Was kommt jetzt?
Der FA Thailand wird nun die Zustimmung seines Vorstands einholen, um rechtliche Schritte gegen die frühere Führung einzuleiten. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Misswirtschaft, dubiose Gehälter und Verträge, die den Verband noch Jahre belasten werden. Die thailändische Fußballwelt hält den Atem an — wird Nualphan es schaffen, den Verband aus der finanziellen Misere zu führen?
Eins ist sicher: Dieser Skandal wird noch lange für Schlagzeilen sorgen!