In Thailand sorgt ein umstrittener Vorschlag von Senator Amat Ayukhen für Schlagzeilen. Der Senator plädiert dafür, die Hinrichtungen von Verurteilten live zu übertragen, um damit ein Zeichen gegen die anhaltende Drogenproblematik zu setzen.
Diese radikale Idee erntet heftige Kritik, insbesondere von Senatorin Angkhana Neelapaijit, einer ehemaligen Vorsitzenden der Nationalen Menschenrechtskommission. Frau Neelapaijit äußerte sich in einer öffentlichen Stellungnahme und stellte klar, dass eine derartige Maßnahme nicht als Abschreckung fungieren würde, sondern vielmehr die Menschenwürde untergrabe und Gewalt legitimieren könnte.
Sie betonte, dass die Übertragung von Hinrichtungen insbesondere junge Menschen mit brutalen Bildern konfrontiere und gegen das Gesetz gegen Folter sowie erzwungenes Verschwindenlassen verstoße. Der Vorschlag, in besonderen Gerichten Drogenfälle innerhalb von drei Monaten zu verhandeln und die Todesstrafe häufiger anzuwenden, stellt nach Neelapaijits Auffassung eine gefährliche und extreme Reaktion auf die Drogenkriminalität dar.
In ihren Aussagen erläuterte sie, dass eine wirksame Bekämpfung der Drogenproblematik eine systematische Herangehensweise erfordere, die nicht nur Strafverfolgung, sondern auch den Schutz der Menschenrechte berücksichtige. Während Thailand seit der letzten Hinrichtung im Juni 2018 keine Exekutionen mehr durchgeführt hat, bleibt das Thema umstritten.
Der Gesetzgeber hat die Methode der Hinrichtung in den letzten Jahren gewechselt, zunächst wurde durch Schüsse exekutiert, seit 2003 wird das tödliche Injektionsverfahren verwendet.
Senator Amat verteidigte seine Position mit dem Argument, dass schnelle und harte Maßnahmen nötig seien, um die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Er gestand ein, dass sein Vorschlag möglicherweise hart erscheine, doch die Dringlichkeit der Problematik rechtfertige dies in seinen Augen.
Neelapaijit entgegnete, dass persönliche Ansichten von Einzelpersonen, insbesondere wenn mehrere Kollegen hinter ihnen stehen, als unterstützend interpretiert werden könnten.
Die öffentliche Debatte um diese Themen zeigt die tiefen Risse im thailändischen Rechtssystem und die unterschiedlichen Auffassungen über die Balance zwischen dem Schutz der Gesellschaft und der Aufrechterhaltung der Menschenrechte.
Die Worte von Angkhana Neelapaijit bleiben dabei eindringlich: „Solche extremen Vorschläge können als Akzeptanz solcher Maßnahmen interpretiert werden und müssen sorgfältig überdacht werden.“