Bangkok — Der stellvertretende Premier- und Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai hat die Genehmigung für Thailands U‑Boot-Projekt aufgeschoben. Grund hierfür sind ungelöste Diskussionen über die Spezifikationen der Motoren. Ursprünglich sollte das Projekt bis Dezember 2024 abgeschlossen sein, doch die Komplexität eines möglichen Wechsels zu chinesischen Motoren hat zu dieser Verzögerung geführt.
Phumtham betonte die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse, um Sicherheitsbedenken auszuräumen und Verantwortung zu gewährleisten. Der Kommandeur der Königlich Thailändischen Marine, Admiral Jirapol Wongwit, wurde als Hauptverantwortlicher für mögliche negative Folgen der Entscheidung benannt.
Aktuelle Gespräche mit dem Verteidigungsattaché Deutschlands stehen an, um eine mögliche Ausnahme von den NATO-Sanktionen gegen China zu erörtern. Diese Ausnahme würde es Thailand ermöglichen, deutsche Motoren direkt für die U‑Boote zu beschaffen.
Das ursprüngliche Design basierte auf deutschen Spezifikationen, jedoch zwingen internationale Beschränkungen dazu, die Motorenlieferanten neu zu überdenken. Thailand hat vorgeschlagen, die Motoren direkt aus Deutschland zu kaufen und deren Installation im Inland zu organisieren, um die Standards des Projekts beizubehalten.
Darüber hinaus holt die thailändische Regierung Rückmeldungen von Pakistan ein, das acht U‑Boote desselben Modells mit chinesischen Motoren erworben hat. Leistungsberichte aus Pakistan werden innerhalb von drei bis vier Monaten erwartet und sollen wichtige Einblicke in die Machbarkeit und Zuverlässigkeit der chinesischen Motoren bieten.
Phumtham bestätigte zudem, dass 80% der Infrastruktur und Schulung des Projekts bereits abgeschlossen sind. Dazu gehören erhebliche Investitionen in U‑Boot-Docks und die Entwicklung des Personals. Eine Stornierung des Projekts, das bereits 8 Milliarden Baht gekostet hat, würde erhebliche finanzielle Verluste nach sich ziehen.
Bei einem Preis von 13 Milliarden Baht für das U‑Boot wird innerhalb von sechs Monaten mit einer Lösung gerechnet. Phumtham versicherte, dass das Projekt nicht aufgegeben würde, und betonte die Wichtigkeit eines Gleichgewichts zwischen finanzieller Vernunft und nationalen Verteidigungsprioritäten.