Chiang Mai / Lampang — In einem Fall von Korruption und Betrug wurde der Polizeichef von Chiang Mai, Pol Lt Col Bandit Khonkan, als Anführer einer illegalen Callcenter-Betrügerbande enttarnt.
Die Festnahme erfolgte überraschend während seiner Ordinationszeremonie in einem heiligen Tempel in der benachbarten Provinz Lampang.
Verhaftung bei Tempel-Ordination in Lampang
Der Chefinspektor der Polizeistation Hang Dong in Chiang Mai, Pol Lt Col Bandit Khonkan, wurde am Freitagabend in Gewahrsam genommen.
Er befand sich gerade in einem Tempel im Bezirk Ngao der Provinz Lampang, um ordiniert zu werden, als die Polizei einschritt.
Laut Pol Maj Gen Weerachon Boontawee, stellvertretender Chef der Provinzpolizei Region 5, wurde Bandit Khonkan seines Mönchsgewandes entkleidet und zur Chang Puak-Station in Chiang Mai gebracht.
Polizeichef Bandit Khonkan und sein illegaler Betrieb
Der Haftbefehl, der gegen Bandit Khonkan erlassen wurde, wirft schwerwiegende Vorwürfe auf.
Er soll eine Callcenter-Betrügerbande geleitet haben, die eine illegale Telekommunikationsstation betrieb.
Die Ermittlungen ergaben, dass Khonkan Ausrüstung beschafft, eine Station eingerichtet und öffentliche Funkwellen genutzt hatte, um ein nicht genehmigtes Telekommunikationsgeschäft zu führen.
Razzia und Festnahmen
Seine Verhaftung erfolgte kurz nach der Festnahme seiner Tochter, Wanuchapond Akkarasirisinsopon, 26, und drei weiterer Verdächtiger bei Razzien in den Baan Ua-arthorn-Wohnprojekten in Chiang Mai.
Die anderen Verhafteten sind Theerawat Akkarasirisinsopon, 22, Suwannarak Pongyos, 25, und die myanmarische Staatsbürgerin Nang Thuzar Nyein, 25. Die Polizei entdeckte bei den Durchsuchungen etwa 12 GSM-Gateways oder SIM-Boxen, die Mobilfunknetze in Inlands-Mobiltelefonnummern umwandeln.
Die Masche der Betrüger: SIM-Boxen und falsche Anrufe
Die Ermittlungen zeigten, dass die Bande GSM-Gateways nutzte, um Anrufe über das Internet zu tätigen.
Durch die Umwandlung von Signalen über SIM-Boxen täuschten sie ihre Opfer, indem sie vorgaben, von thailändischen Regierungsbehörden zu stammen.
Jede SIM-Box kann bis zu 32 SIM-Karten aufnehmen und hat die Kapazität, bis zu 300.000 Anrufe pro Monat zu verarbeiten.
Eine Überprüfung ergab, dass die beschlagnahmten Geräte über 3,6 Millionen betrügerische Anrufe getätigt hatten.
Ermittlungen und nächste Schritte
Die Ermittlungen dauern an, um weitere Verschwörer aufzuspüren, die in diesen umfangreichen Betrugsring verwickelt sind, darunter sowohl chinesische als auch thailändische Verdächtige.
Die Behörden prüfen derzeit, ob Pol Lt Col Bandit Khonkan aus dem Dienst entlassen wird.
Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass weitere Beamte an dem Betrugsnetzwerk beteiligt sind.
Die Behörden stehen nun vor der Aufgabe, die vollständige Ausdehnung dieses Netzwerks aufzudecken und sicherzustellen, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.