Bangkok — In einem Ermittlungsverfahren untersucht die thailändische Polizei einen Vorfall, bei dem zwei britische Staatsbürger beschuldigt werden, einen italienischen Geschäftsmann in seinem luxuriösen Apartment in Bangkok angegriffen zu haben. Die internationale Aufmerksamkeit auf den Fall wurde verstärkt, nachdem eine britische Zeitung berichtete, dass einer der Verdächtigen mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren und erheblichen Anwaltskosten von etwa einer Million Baht rechnen muss.
Laut den Ermittlern der Polizeistation von Thonglor wurden am 13. November 2024 die 56-jährigen Verdächtigen Rachel und Jon festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, den 47-jährigen Italiener Stefano in dessen Luxuswohnung in der Region Wattana angegriffen zu haben. Als Beweismaterial wurden von der Polizei drei Mobiltelefone beschlagnahmt.
Der thailändische Fernsehsender Channel 3 berichtete, dass die britische Verdächtige dem Daily Mail erzählte, sie sei nach einem Streit gefangen genommen worden. Dem Duo werden mehrere Straftaten zur Last gelegt, darunter Hausfriedensbruch, versuchter Raubüberfall, Körperverletzung und Erpressung.
Untersuchungen zufolge betreibt Rachel eine Personalvermittlung und behauptet, Stefano schulde ihrem Unternehmen knapp eine Million Baht für Dienstleistungen im September 2024, darunter Hilfe bei der Wohnungsumsiedlung. Nach gescheiterten Zahlungsaufforderungen reisten Rachel und Jon im November 2024 nach Thailand.
Am 13. November drangen sie mit einer von einer Privatkrankenschwester erhaltenen Schlüsselkarte in Stefanos Apartment ein. Laut Vorwürfen griffen sie Stefano an und entwendeten sieben Schlüssel- und Zugangskarten sowie drei Mobiltelefone.
Überwachungsvideos zeigen, dass Jon den Italiener physisch attackierte. In einem Fluchtversuch von Stefano wurde dieser erneut verletzt, als Jon ihn zu Boden warf. Die Verdächtigen sollen zudem versucht haben, Stefano zu fesseln und ihn zu einer internationalen Überweisung von 24.702 Pfund auf Rachels Konto zu zwingen.
Nach ihrem Verlassen ließ sich Stefano im Samitivej-Krankenhaus behandeln und stellte sicher, dass die Banküberweisung gestoppt wurde. Er erstattete danach Anzeige bei der Thonglor-Polizei und forderte eine strafrechtliche Verfolgung. Die Thonglor-Polizei betonte, sie werde alle Parteien gerecht behandeln und eine faire Untersuchung gewährleisten.