Britische Rentner, die im Ausland leben, insbesondere in Thailand, stehen vor verschärften Kontrollen, die durch eine bevorstehende Gesetzgebung zur Bekämpfung von Rentenbetrug eingeführt werden.
Die Änderungen des Bankgeheimnisses, die derzeit im House of Lords geprüft werden, zielen darauf ab, die Transparenz zu erhöhen und mehr Sicherheit bei der Auszahlung der Renten zu gewährleisten.
Ab Anfang 2025 müssen britische Banken und Bausparkassen ihre Kontodaten an das Ministerium für Arbeit und Rente (DWP) weitergeben, wenn vermutet wird, dass britische Staatsbürger im In- und Ausland betrügerische Aktivitäten durchführen.
Diese Maßnahme richtet sich gegen eine kleine Gruppe von britischen Expatriates, die ihre Wohnsituation in Ländern geheimhalten, in denen sie keinen Anspruch auf eine inflationsindexierte Rentenerhöhung haben.
Während einige Länder wie die EU und die Philippinen von diesen jährlichen Erhöhungen profitieren, trifft dies für andere, einschließlich Thailand und Australien, nicht zu.
Derzeit leben schätzungsweise 500.000 britische Rentner in solchen Ländern, wo die Renten eingefroren sind. Das DWP geht davon aus, dass durch Betrug entstandene Überzahlungen die Summe von 100 Millionen Pfund übersteigen.
Eine gängige Betrugstaktik ist es, eine britische Adresse für offizielle Korrespondenz des DWP anzugeben, während man im Ausland lebt. Ein aufsehenerregender Fall aus dem letzten Jahr zeigt, wie ein Rentner in Thailand enttarnt wurde, nachdem ein Nachbar einen Brief zurückgesandt hatte, der auf den tatsächlichen Wohnort hinwies.
Ein weiterer Vorfall betraf einen Rentner aus Bangkok, dessen Betrug aufflog, als seine Frau entdeckte, dass er nicht, wie angegeben, in Bagdad arbeitete. Trotz dieser Vorfälle argumentiert Thailands Interessengruppe für die Beendigung eingefrorener britischer Renten, dass das Betrugsproblem gering sei.
Ein Sprecher wies darauf hin, dass die realen Herausforderungen vielmehr in Bearbeitungsfehlern des DWP und einer diskriminierenden Politik liegen, die Rentenerhöhungen für Expats in Abhängigkeit von ihrem Wohnort ausschließt.
Diese Problematik wurde bisher von keiner Regierung, ob konservativ oder aktuell von Labour, adressiert. Zudem äußern Rentner immer wieder ihre Unzufriedenheit mit dem unzuverlässigen internationalen Postsystem.
Die britischen Behörden fordern alle drei Jahre Lebensnachweise, um die Rentenzahlungen aufrechtzuerhalten. Da diese Dokumente per Post verschickt werden, kommt es oft zu Verlusten, was zur Aussetzung der Zahlungen führt.
Frank W., 68 Jahre alt, Rentner aus Pattaya, kritisierte das bestehende System als “verrückt und diskriminierend” und forderte eine Modernisierung hin zu einem vollständig digitalen Prozess, um den Rentenbezug einfacher und sicherer zu gestalten. Die Diskussion über diese bedeutenden Veränderungen wird im kommenden Jahr an Bedeutung gewinnen, wenn die neuen Regelungen in Kraft treten.