Pathum Thani — In einem aufsehenerregenden Fall hat das Central Investigation Bureau (CIB) in der Provinz Pathum Thani in der Nähe von Bangkok einen prominenten Wahrsager festgenommen. Der 43-jährige Thanawan „Odd“ Jiracharoenwet wird verdächtigt, über 100 Millionen Baht durch betrügerische Praktiken ergaunert zu haben.
Die ersten beiden Geschädigten — eine 77-jährige Frau und ihre Tochter — hatten sich gemeldet, nachdem sie über 66 Millionen Baht verloren hatten. Den Berichten zufolge führte Thanawan mystische Rituale durch und überzeugte seine Klienten, heilige Gegenstände sowie Wohndekorationen zu erwerben.
Trotz der erheblichen Beträge blieben die versprochenen Lieferungen aus, was weitere Opfer animierte, sich ebenfalls zu melden. Inzwischen haben sich insgesamt 67 Personen aus verschiedenen Teilen Thailands gemeldet, die gemeinsam einen Schaden von über 100 Millionen Baht geltend machen.
Während eines Interviews mit Channel 3, in dem er seine Unschuld beteuerte, versprach Thanawan, das Geld zurückzuzahlen und stellte klar, dass er niemanden betrogen habe.
Unbestätigte Gerüchte besagten, er plane, über Laos nach China zu fliehen, doch die Polizei konnte diese Spekulationen widerlegen, als sie ihn in seinem Wohnsitz in Pathum Thani festnahm.
Die Durchsuchung seines Hauses führte zur Beschlagnahmung von wertvollen Luxusgütern, darunter ein Lamborghini, den Thanawan für eine monatliche Miete von 1 Million Baht verwendete, um seinen Status zu inszenieren. Außerdem gab er zu, dass ein Großteil des ergaunerten Geldes in Glücksspiele geflossen sei.
Er sieht sich nicht nur Anklagen wegen Betrugs gemäß Paragraph 341 des thailändischen Strafgesetzbuchs gegenüber — diese können mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe von bis zu 60.000 Baht geahndet werden — sondern auch wegen Geldwäsche, was zu einer Strafe zwischen einem und zehn Jahren führen kann.
Die Vorwürfe wurden erst vor kurzem öffentlich, nachdem ein Opfer seine Erfahrungen in sozialen Medien geteilt hatte.
Es stellte sich heraus, dass vor allem Statuen mythischer Kreaturen namens Qilin im Mittelpunkt der Betrugsmasche standen, für die viele der Geschädigten teils exorbitante Summen gezahlt hatten, ohne je eine Gegenleistung zu erhalten.
Thanawan, der als „Ti Li Feng Shui“ bekannt ist und über eine erhebliche Online-Präsenz verfügt, war zuvor als geschätzter Berater in der Feng-Shui-Gemeinschaft angesehen. Die Polizei ermutigte alle Opfer, sich zu melden und Beweise vorzulegen, um eine gründliche Aufklärung der Vorfälle zu gewährleisten.
Der Fall wird nun von der Crime Suppression Division (CSD) weiterverfolgt, nachdem die Zahl der betroffenen Personen schnell gestiegen ist. Aktuell sind es bereits 25 Beklagte, deren Verluste summiert über 82 Millionen Baht betragen.
Der Stellvertretende Leiter der CSD, Anake Taosuphap, bestätigte, dass die Zahl der Taten und deren Ernsthaftigkeit eine zentrale Bearbeitung erforderlich machen. Thanawan muss sich nun den Vorwürfen stellen, und es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen in diesem Skandal ans Licht kommen werden.