Bangkok — Im Bestreben, die Luftqualität in der thailändischen Hauptstadt Bangkok zu verbessern, hat Gouverneur Chadchart Sittipunt eine wegweisende Maßnahme angekündigt: Ab 2025 werden neun Bezirke zur Niedrigemissionszone erklärt, in die umweltschädliche Lastwagen mit sechs oder mehr Rädern nicht mehr einfahren dürfen, wenn die Feinstaubkonzentrationen gefährliche Werte überschreiten.
Diese Entscheidung erfolgt in Reaktion auf die anhaltende PM2.5‑Belastung, die besonders in der kalten Jahreszeit ansteigt. Die Verordnung wird aktiv, wenn die Luftverschmutzung in fünf der betroffenen Bezirke die Warnschwelle von 75 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreicht. Dann ist der Zugang für bestimmte Lastwagen für drei Tage gesperrt.
Diese Empfehlung wurde bereits am Dienstag, dem 29. Oktober 2024, im Laufe einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Nur Fahrzeuge mit nachweislich sauberer Technologie, die auf einer speziellen Liste der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) stehen, sind von diesem Verbot ausgenommen.
Die zusätzlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Luftverschmutzung beinhalten auch, die Öffentlichkeit zu informieren, sodass etwaige Verstöße gegen die neuen Regelungen mit Geldstrafen von bis zu 2.000 Baht und/oder einer möglichen Gefängnisstrafe von bis zu einem Monat geahndet werden können.
Ab kommenden Monat wird zudem eine „Grüne Liste“ eingeführt, auf die Lastwagenbesitzer ihre Fahrzeuge setzen lassen können, wenn sie den Anforderungen der Stadtverwaltung gerecht werden und die Wartung ihrer Motoren nachweisen.
Gouverneur Chadchart betont, dass die BMA zwar keine umfassenden Verkehrskontrollen durchführen kann, jedoch das bestehende Gesetz zur Katastrophenvorbeugung nutzen wird, um gegen die Ursachen der Luftverschmutzung vorzugehen.
Überwachungskameras in ganz Bangkok werden den Behörden dabei helfen, Verstöße leichter zu erfassen.
Zusätzlich wird die Bevölkerung gebeten, an Tagen mit hoher Feinstaubbelastung von zu Hause aus zu arbeiten, um den Straßenverkehr zu entlasten.
Die neu hervorgehobenen Umweltzonen umfassen die Bezirke Bang Rak, Dusit, Klong San, Pathumwan, Phaya Thai, Phra Nakhon, Pomprap Sattruphai, Samphanthawong und Sathon. Diese Zonen liegen innerhalb des inneren Ringstraßennetzes von Bangkok und sind besonders durch Verkehrsaufkommen und industrielle Emissionen belastet.
Bangkok hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schwierigkeiten mit Luftverschmutzung gehabt, insbesondere zwischen November und dem frühen Sommer.
Der jüngste Bericht der Luftqualitätsüberwachung stellte die Hauptstadt am Dienstag um 15 Uhr auf Platz 50 der schmutzigsten Luft der Welt mit einem IQAir-Index von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter ein — eine „moderat“ eingestufte Situation. Zum Vergleich: Lahore in Pakistan wies mit 240 Mikrogramm die schlechteste Luftqualität auf.
In einer abgestimmten Anstrengung zur Verbesserung der nationalen Gesundheitsstandards äußerte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra ebenfalls Maßnahmen zur Eindämmung der PM2.5‑Verschmutzung. Sie beauftragte verschiedene Ministerien, Lösungen in Zusammenarbeit mit lokalen Behörden zu entwickeln, um die Gesundheitsrisiken durch Luftverschmutzung wirksam zu bekämpfen.
Die thailändische Regierung zeigt sich zunehmend besorgt über die langfristigen Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf die Bevölkerung. Die aktuell initiierten Maßnahmen sind ein klarer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und gesünderen Zukunft für die Bürger Bangkoks.