Der thailändische Baht steht vor herausfordernden Zeiten, da Experten prognostizieren, dass er im Falle eines Sieges des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump erheblich an Wert verlieren könnte.
Das Kasikorn Research Centre (K‑Research) warnt, dass der Baht unter die Marke von 34,50 gegenüber dem US-Dollar fallen könnte. Dies wäre ein Rückgang, der durch anhaltende Kapitalabflüsse und die Stärke des US-Dollars bedingt ist.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen bereits einen Abwärtstrend, da der Baht auf 33,84 gefallen ist, was den niedrigsten Stand seit über sechs Wochen markiert.
Dieser Rückgang ist nicht isoliert zu betrachten, denn auch andere asiatische Währungen leiden unter dem Einfluss des stärkeren Dollars. Kanjana Chockpisansin, die Leiterin der Bank- und Finanzforschung bei K‑Research, betont, dass Kapitalabflüsse aus Thailands Aktien- und Anleihemärkten weiter ansteigen, verstärkt durch die Fotografie der US-Anleiherenditen.
Die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, eine schrittweise Zinssenkung anzukündigen, könnte den Dollar zusätzlich stärken. So erreichten die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen kürzlich ihren Höchststand von 4,26 Prozent seit Juli 2024. Die Sorgen über Druck auf den Anleihemärkten in Anbetracht der bevorstehenden Wahlen im November tragen ebenfalls zur Unsicherheit bei.
Falls Trump die Wahl gewinnen sollte, könnte der potenzielle Anstieg der Staatsausgaben oder Verschuldung die Bemühungen zur Inflationsbekämpfung in den USA behindern.
Ein solches Szenario hätte weitreichende Auswirkungen auf den Dollar und könnte den gegenwärtigen Abwärtstrend des Baht weiter verstärken. Trotz dieser Bedenken hält K‑Research an der Erwartung fest, dass die US-Zinsen in den verbleibenden Fed-Sitzungen 2024 um 0,25 Prozent gesenkt werden.
Im gleichen Atemzug wird vermutet, dass Thailands Monetary Policy Committee in seiner Dezember-Sitzung die inländischen Leitzinsen unverändert lassen wird, nachdem diese kürzlich um 25 Basispunkte gesenkt wurden.
Kanjana weist darauf hin, dass die Entscheidungen des MPC eher die wirtschaftliche Situation Thailands widerspiegeln als die Maßnahmen der US-Notenbank. Als Reaktion auf die Wahlunsicherheiten und die Einschätzung institutioneller Anleger, das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis der thailändischen Börse als zu hoch einzustufen, beobachtet Kavee Chukitkasem von Pi Securities weiterhin Kapitalabflüsse von der Börse von Thailand (SET).
Historisch gesehen, haben sich Aktien nach Wahlen jedoch häufig erholt, unabhängig vom Wahlausgang, was ein gewisses Licht auf die derzeitige Situation werfen könnte.
Die Unsicherheiten treiben Anleger in sicherere Anlagen wie den Dollar und Gold, während die Märkte auf die kommenden politischen Entwicklungen in den USA und deren Einfluss auf die thailändische Wirtschaft aufmerksam bleiben müssen.