In einer aktuellen Einschätzung hat der ehemalige thailändische Premierminister Abhisit Vejjajiva die Aussichten für die Amtszeit von Paetongtarn Shinawatra untersucht. Laut Vejjajiva sieht es so aus, als ob Paetongtarn und ihre Regierung in der Lage sein werden, die vollen drei Jahre ihrer Amtszeit zu absolvieren, da derzeit keine der Koalitionsparteien Anzeichen für vorgezogene Parlamentswahlen zeigt.
Trotzdem hebt er hervor, dass das Vertrauen in die Pheu-Thai-Partei und deren Führung infrage steht. Ein zentrales Problem, auf das Vejjajiva hinweist, ist das schwinde Vertrauen der Öffentlichkeit in die Regierung, das durch mögliche Fehltritte oder negative Entwicklungen weiter beeinträchtigt werden könnte.
Eine derartige Situation könnte schnell zu einer Krise führen
Bei der Diskussion um mögliche Herausforderungen erinnert Vejjajiva an die gefährlichen Beispiele aus der Vergangenheit, als sowohl Thaksin Shinawatra als auch Yingluck Shinawatra durch Militärputsches gestürzt wurden. Dennoch betont er, dass die Tatsache, dass Paetongtarn die dritte Shinawatra-Figur an der Spitze der Regierung ist, nicht automatisch einen weiteren Putsch rechtfertigt.
Ein weiterer kritischer Punkt in Vejjajivas Analyse ist die Notwendigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Er warnt davor, dass Thaksins Einfluss auf die Pheu Thai-Partei einerseits deren Unterstützer stärken könnte, gleichzeitig aber auch das Risiko birgt, historische Fehler zu wiederholen, die zu seinem eigenen Sturz führten.
Thawisan Lonanurak, ein unabhängiger Akademiker, ergänzt die Betrachtungen, indem er auf die Herausforderungen eingeht, die Paetongtarn als Premierministerin zu bewältigen hat. Insbesondere kritisiert er die Prüfung der neuen Kabinettsminister, die länger dauern könnte als ursprünglich erwartet.
Ein Versäumnis in diesem Bereich könnte erhebliche Unsicherheiten für die Regierung nach sich ziehen, vor allem nach der Entlassung des ehemaligen Premierministers Srettha Thavisin wegen eines Verstoßes gegen ethische Standards.
Die Diskussion um die Qualifikation der neuen Kabinettsminister nimmt an Intensität zu. Thawisan äußert Bedenken, dass die Ernennungen statt auf den Fähigkeiten der Kandidaten vielmehr auf Parteipolitik basieren könnten.
Diese Praktiken schaffen ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit in der Bevölkerung und bedrohen die Integrität der Regierung. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die neue Regierung von Paetongtarn Shinawatra sowohl Chancen als auch erhebliche Herausforderungen gegenübersteht.
Die Leistung dieser Regierung wird entscheidend dafür sein, ob sie ihre Amtszeit erfolgreich zu Ende bringen kann. Stithorn Thananithichot vom König-Prajadhipok-Institut warnt, dass die wirtschaftliche Lage des Landes bis Ende des Jahres entscheidend sein könnte, um das Vertrauen weiter zu festigen oder damit zu gefährden. Mit anhaltenden Unsicherheiten müssen die Verantwortlichen in Bangkok strategisch agieren, um politische Stabilität zu gewährleisten.