Jeden dritten Sonntag im November wird weltweit der Weltgedenktag für Verkehrsopfer begangen. Dieser bedeutende Tag bietet Angehörigen die Gelegenheit, der durch Verkehrsunfälle verlorenen Leben zu gedenken und auf die drängenden Bedürfnisse der Verkehrssicherheit aufmerksam zu machen.
In Thailand starben im letzten Jahr nach Angaben des Gesundheitsministeriums tragische 17.498 Menschen bei Verkehrsunfällen — das entspricht durchschnittlich 48 Todesfällen pro Tag. Damit belegt das Land weltweit den neunten Platz in der Zahl tödlicher Verkehrsunfälle.
Die Situation ist alarmierend: Jährlich erleiden rund 1.000 Menschen in Thailand durch Verkehrsunfälle dauerhafte Behinderungen, während die finanziellen Schäden, die durch solche Vorfälle entstehen, auf über 100 Milliarden Baht pro Jahr geschätzt werden.
Vor diesem Hintergrund haben Bürgerinitiativen in Thailand der Regierung fünf Empfehlungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit unterbreitet. Drei dieser Vorschläge fokussieren sich auf die Notwendigkeit, die Strafen für Verkehrssünder zu erhöhen.
Dies betrifft insbesondere Fahrer, die unter Alkoholeinfluss stehen oder beim Passieren eines Fußgängerüberwegs nicht anhalten.
Ein Netzwerk von Angehörigen verunglückter Menschen fordert sogar ein landesweites Tempolimit von 50 km/h in städtischen Gebieten sowie strengere Anforderungen bei der Beantragung und Erneuerung von Führerscheinen, um gefährliche Autofahrer herauszufiltern.
Trotz dieser vielversprechenden Vorschläge bleibt die Verkehrssicherheit eine Herausforderung, die tiefere Probleme anspricht.
Zu den grundlegenden Ursachen von Verkehrsunfällen zählen eine unzureichende Sicherheitsinfrastruktur, mangelndes Wissen der Verkehrsteilnehmer und schwache Durchsetzung von Vorschriften. Während das Verkehrsministerium und lokale Behörden, wie die Bangkok Metropolitan Administration (BMA), enorme Summen in die Verbesserung der Straßen investieren, wird nur selten in die Sicherheitsinfrastruktur investiert.
Ein Beispiel ist die kürzlich installierte Ampel an der Klong-Toey-Überführung, die erst Monate nach Inbetriebnahme der Überführung errichtet wurde.
Ein weiterer Aspekt ist die Not von Familienangehörigen verstorbener oder verletzter Verkehrsunfallopfer, die oft Jahre vor Gericht kämpfen müssen, um Entschädigungen zu erhalten. Ein erschütterndes Beispiel betrifft einen Unfall, der 2014 in der Nordregion Thailands fünf Menschen das Leben kostete, wobei die Kläger, viele von ihnen aus ärmlichen Verhältnissen, über acht Jahre für eine Entschädigung von 2,8 Millionen Baht vor Gericht streiten mussten.
Angesichts dieser Situation ist es unabdingbar, dass die Regierung Maßnahmen ergreift, um den Opfern und ihren Familien schneller und effizienter zu helfen. Eine Überarbeitung des Gesetzes über die Haftpflichtentschädigung könnte den Bürgern ermöglichen, Entschädigungen direkt zu erhalten, anstatt langwierige Gerichtsverfahren führen zu müssen.
Die Realität ist, dass die Opfer von Verkehrsunfällen nicht nur die Betroffenen selbst sind; auch ihre Angehörigen leiden merklich unter den Folgen. Die moralische Pflicht der Regierung liegt darin, diesen Menschen schnell und angemessen Unterstützung zu bieten.
Die Zeit zu handeln ist jetzt — die Verkehrssicherheit kann nicht warten.